Joao Almeida

 

Filippo Ganna – Sieg mit Ansage

Er war der große Top-Favorit auf den Tagessieg und er hat abgeliefert. Satte 26 Sekunden Vorsprung auf Rohan Dennis sind ein Wort. Vor allem, wenn man auf diesen Parcours schaut. Gerade der erste Anstieg war wirklich schwer und für den 10 kg schwereren Ganna ein Brett. Aber er ist aktuell der beste Zeitfahrer der Welt und zudem in einer klasse Form. Mit drei Etappensiegen steht Ganna nach 14 Etappen seiner ersten Grand Tour da – irre. Mit dem Ausblick auf den letzten Tag wird er sich sicher gern über die Berge quälen, denn zum Abschluss winkt das dritte TT dieses Giro. Hoffentlich!
 

João Almeida – Überraschung! 

Als wir in der Favoriten-Vorschau schrieben „er könnte vielleicht die große Überraschung werden“, hatten wir einen Platz in den Top-10 vor Augen. Dass er mit seinen Leistungen in den Nachwuchsklassen in die Top-20 des Giro fahren kann, war zu erwarten, aber was er hier macht, ist extrem beeindruckend. 
Eigentlich als Helfer für Remco Evenepoel eingeplant, ist dieser 22-Jährige nun der Kapitän und zaubert bislang einen krassen Giro auf die Straße. In der Vorschau steht: „Kein Kandidat für das Podium in diesem Jahr, aber definitiv ein Fahrer, den man für die Zukunft im Blick behalten sollte“ – so wie es aussieht, ist „die Zukunft“ manchmal näher, als man denkt.
 

Überraschung Nummer 2 – Brandon McNulty

Dass Brandon McNulty ein guter Zeitfahrer ist, war bekannt. Sein Auftritt am Samstag war mehr als ordentlich. Und so rückt der erst 22 jährige US-Amerikaner in der Gesamtwertung auf Rang vier vor. Klar, es kommen noch einige schwere Berge und die Konkurrenz ist nicht weit weg, aber so stark, wie er sich bislang präsentiert, kann er am Ende vielleicht sogar um die Top-5 kämpfen. Es ist seine erste Grand Tour und man sollte die Erwartungen sicher nicht zu hoch schrauben, aber er macht einen sehr stabilen Eindruck.
 

Das Kuschel-GC

Das Zeitfahren war mit großer Spannung erwartet worden! Endlich mussten alle GC-Fahrer die Karten auf den Tisch legen, sollte das Klassement richtig Struktur bekommen. Doch was ist passiert? Abgesehen von McNulty, Kelderman und Almeida sind die Abstände sehr gering. Die Fans frohlocken, denn von Rang 12 sind es für Jakob Fuglsang keine zwei Minuten! Die Top-12 liegen so eng beisammen, dass alles möglich ist. Je mehr Fahrer in der Gesamtwertung noch in Schlagweite liegen, desto spannender die Bergetappen – so der Wunsch der Fans. Klar ist, dass keiner dieser Fahrer kampflos bis Mailand rollen wird. Wer seine Chance sieht, wird versuchen, sie zu nutzen. Doch man muss abwarten, wer denn früh bereit ist, Risiko zu gehen. 
Nach dem Zeitfahren ist auf jeden Fall klar: Der Mann in Rosa ist nur zu schlagen, wenn man ihn bergauf abhängt! Prima, dass es am Sonntag bereits die nächste Bergankunft gibt.