Nach dem zweiten Ruhetag startet das Giro-Peloton in die entscheidende Schlusswoche. Im Vergleich zu dem, was noch kommt, ist diese 16. Etappe ein guter Tag um wieder in den Rhythmus zu finden. Zumindest was die Klassementfahrer betrifft. Die Fahrer, die noch auf einen Etappensieg aus einer Fluchtgruppe hoffen, aber nicht zu allerbesten Kletterern zählen, werden diesen Tag nutzen wollen.
Doch ob es tatsächlich ein Rennen für die frühe Ausreißergruppe um den Etappensieg wir, hängt von den Ambitionen im Feld ab. Denn die kurze, aber giftige Steigung auf den zwei Schlussrunden ist anspruchsvoll und wird insgesamt drei Mal erklommen. Zum Ziel führt eine heftige 20%-Rampe – ideales Terrain für bergfeste Puncheure.
Die Favoriten im Kampf um Rosa werden zwar noch schwerere Tage überstehen müssen, als diese Etappe, sollten im Finale aber sehr aufmerksam sein. Denn sehr schnell können in den steilen Rampen Lücken aufgehen und man wertvolle Sekunden verlieren.
Die Strecke
Nach dem Start im Stadtzentrum geht es zunächst neutralisiert gen Norden. Anschließend wird eine Schleife gen Osten gefahren. Der erste lange Anstieg beginnt bereits nach 20 Kilometern. Mehr als 10 Kilometer geht es mit rund sieben Prozent im Schnitt bergauf. Spätestens hier dürfte sich die Ausreißergruppe des Tages formieren.
Nach der Abfahrt folgt ein längeres Flachstück und es geht über den nächsten Anstieg zur Sprintwertung. Danach geht es gen Norden zum nächsten Anstieg und dann gen Südwesten zu den Schlussrunden. Vor dem Anstieg Monte di Ragogna erreicht man den Parcours der Schlussrunden. Es geht zum ersten Mal den Ragogna hinauf und anschließend zum Ziel. Dann sind noch zwei fast 27 Kilometer lange Runden zu absolvieren.
Zum Ziel geht es kurz, aber giftig steil bergauf. Die Steigung hat Passagen von 20%! Zudem gibt es auf dem Weg zum Ziel mehrere enge Kurven. Hier ist eine gute Position am Fuße der fast 1000m langen Steigung wichtig.
Die Favoriten
Das Terrain scheint ideal für eine Fluchtgruppe. Für die Sprinter zu schwer, für die Klassementfahrer wohl zu leicht um für große Abstände zu sorgen. So könnte erneut ein Ausreißer über den Tagessieg jubeln. Für die Gruppe des Tages kommt das halbe Feld in Frage. Mark Padun, Matthew Holmes, Ruben Guerreiro, Enrico Battaglin und natürlich immer auch Thomas De Gendt. Aber diese Liste ließe sich problemlos um einige Namen erweitern.
Besonders motiviert dürfte Matteo Fabbro sein. Der kleine Italiener stammt aus Udine und wird auf der Strecke jeden Stein mit Vornamen kennen. Ideal scheint diese Ankunft für Diego Ulissi, der bereits zwei Etappen bei diesem Giro gewonnen hat. Geht das Feld geschlossen auf die letzten Kilometer, zählen auch Leader Almeida, Jakob Fuglsang und Pello Bilbao zu den Favoriten. Ob Peter Sagan in diesem Finale bestehen kann, ist fraglich, aber nicht ausgeschlossen.
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**** Matteo Fabbro, Diego Ulissi
*** Andrea Vendrame, Jakob Fuglsang
** Ruben Guerreiro, Enrico Battaglin, Giovanni Visconti
* Pello Bilbao, Joao Almeida, Peter Sagan, Patrick Konrad
Start: 10:10 Uhr
Ziel: ~16:20 Uhr
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