Lang und flach, so lässt sich diese 19. Etappe beschreiben. Nach schweren Tagen in den Bergen kommt dieses Teilstück ohne Bergwertung aus. Aber die Fahrer werden diesen Renntag dennoch kaum genießen. Denn mit fast 260 Kilometern wird es ein langer Tag im Sattel. Zudem ist Regen vorhergesagt. Das dürfte erneut ein vor allem mental extrem harter Tag werden
UPDATE: Die Etappe wurde wurde laut teilnehmender Teams um rund 100 km verkürzt. Die Fahrer werden mit den Bussen zum neuen Start gebracht.

 
Die Etappe wird nun offenbar in Abbiategrasso, ursprünglich Rennkilometer 133, neu gestartet. So verbleiben rund 120 Rennkilometer.


Das flache Terrain spricht für einen Sprint, aber welches Team will schon über fünf Stunden den Abstand zur Ausreißergruppe kontrollieren? Groupama-FDJ hat mit Arnaud Demare den besten Sprinter dieses Giro dabei, aber wollen sie wirklich den ganzen Tag für eine weitere Sprintchance arbeiten? Zumal das Ciclamino von Demare sicher wäre, würden Ausreißer die Punkte wegschnappen. Klar, Demare ist der schnellste Mann im Peloton, aber ein Platten im falschen Moment, ein Sieg für Sagan und plötzlich muss man wieder um das Sprinter-Trikot zittern.
Die andere Frage die sich stellt ist: Welch Fahrer möchte an diesem Tag gern in die Fluchtgruppe? Denn rund 250 Kilometer an der Spitze ist kein Zuckerschlecken. Andererseits, sollte tatsächlich kein Team nachführen, hätte man die seltene Chance auf einen Etappensieg! Setzt ein Team früh nach, kann man nach 50 km immer noch die Beine hoch nehmen.
Für die geschundenen Männer im Kampf um das Rosa Trikot geht es um möglichst aktive Erholung. Durchatmen, vor dem großen Finale dieses Giro am Wochenende. Warm bleiben, essen, trinken, ruhig bleiben – das dürfte die Devise sein.


Die Strecke

Karte der 19. Etappe des Giro 2020

Es geht von Morbegno nach Asti. Nahezu auf dem kürzest möglichen Weg. Dennoch ist es ein langer Kanten. Doch Etappenorte zu finden, die solch Rennen unterstützen und dann eine optimale Strecke ermöglichen ist nicht immer ganz einfach. Den Fahrern ist zu wünschen, dass es windstill bleibt, damit sie nach harten Tagen einfach nur die Kilometer runterreißen können.
Die erste Sprintwertung ist nach etwas mehr als 100 Kilometern. Die zweite nach 225 Rennkilometern. Die Anfahrt zum Ziel hat einige Kreisverkehre und zum Ziel geht es durch zwei Kurven, aber dies dürfte kein großes Problem werden, sollte es zum Massensprint kommen.
Finale der 19. Etappe des Giro 2020

 

Die Favoriten

Kommt es zum Sprint, ist der Favorit klar: Arnaud Demare. Nach schweren Tagen in den Bergen sollte man aber auch Peter Sagan auf dem Zettel haben. Für die Gruppe des Tages kommen vor allem mental starke Fahrer und absolute Baroudere in Frage. Matthias Brändle, Victor Campenaerts, Mikkel Bjerg, Josef Černý , Marco Frapporti – solche Typen. Und auch wenn Simon Pellaud bei Twitter abgewunken hat – geht eine Gruppe mit den üblichen Verdächtigen, wird er das letzte Korn in den Ring schmeißen, um dabei zu sein.
 
***** –
**** Arnaud Demare
*** Peter Sagan
** Victor Campenaerts, Marco Frapportim, Salvatore Puccio 
* Matthias Brändle, Simon Pellaud, Álvaro Hodeg, Andrea Vendrame, Elia Viviani
Start:10:25 Uhr
Ziel: 16:30 Uhr 


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