Eigentlich sollte die sechste Etappe nach Frankreich führen und am Tourmalet enden, doch die Behörden genehmigten dies wegen der aktuell schwierigen Corona-Lage nicht. So mussten die Organisatoren einen neuen Plan ausarbeiten und wichen auf den Parcours von Biescas nach Aramón Formigal aus. 
Einige Fahrer, vor allem Chris Froome, werden sich an diese Strecke erinnern. Denn im Jahr 2016 führte eine Etappe ebenfalls über die drei Anstiege dieser 6. Etappe. Damals war das Teilstück etwas kürzer und es entwickelte sich ein denkwürdiges Rennen. Das Feld zerbrach früh und Froome verlor an diesem Tag die Vuelta. Es war der Auftakt für eine Reihe sehr kurzer Etappen bei großen Rundfahrten, um wieder solch spektakuläres Rennen zu animieren.
An diesem Sonntag sind es allerdings 30 Kilometer mehr, die zu absolvieren sind. Der Schlussanstieg ist nicht besonders steil, so wird man vielleicht eine Gruppe mit einigen Favoriten um den Tagessieg sprinten sehen. Oder gewinnt doch ein Ausreißer? Auch das ist möglich.
 



 
 

Die Strecke

Karte der 6. Etappe der Vuelta 2020

Zunächst geht es gen Süden und dann wird eine Schleife über Puerto Alto de Petralba und Puerto de Alto de Cotefablo gefahren, ehe es nach Norden zum Schlussanstieg geht. 
Die Schlusssteigung ist ein langer, aber nicht extrem steiler Anstieg. Zwar gibt es Passagen mit 10%, aber im Schnitt geht es nur rund 5% bergauf. Mit mehreren Flachstücken im unteren Teil wartet das schwierigste Stück am Ende. Die letzten dreieinhalb Kilometer bleibt es rund sieben Prozent steil.
Die Schlusssteigung der 6. Etappe der Vuelta 2020

 

Die Favoriten

Die Chancen für Ausreißer scheinen nicht sonderlich gut. Die starken GC-Teams haben auf diesem Terrain kein Problem das Rennen zu kontrollieren und der lange Schlussanstieg ist ideal für ein hohes Tempo des Jumbo-Visma-Teams. Eine Ausreißergruppe müsste schon mit reichlich Vorsprung in die Steigung zum Ziel gehen, um sich vorn zu behaupten.
Movistar, Jumbo-Visma, Ineos – man darf gespant sein, wer im Finale versucht, die Konkurrenz abzuhängen. Bei dem nicht supersteilen Anstieg ist das nicht leicht und vielleicht kommt es zum Sprint einer Favoritengruppe. Oder schafft es ein Fahrer, der dem Roten Trikot nicht direkt gefährlich werden kann, sich im Finale abzusetzen und allein anzukommen? Michael Woods oder Alexandr Vlasov vielleicht?
***** Primoz Roglic
**** Alejandro Valverde
*** Richard Carapaz, Felix Großschartner
** Dan Martin, Aleksandr Vlasov 
* Andrea Bagioli, Michael Woods, Esteban Chaves, Mattia Cattaneo 
Start: 13:18 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr


no images were found