Ausreißer David Gaudu (Groupama-FDJ) hat die vorletzte Etappe der 75. Vuelta a España gewonnen. Der 24-jährige Franzose siegte nach 178 Kilometern von Sequeros zum Alto de la Covatilla als Solist. Zweiter wurde Gino Mäder (NTT). Rang drei ging an Ion Izagirre (Astana). Sie gehörten zu einer großen Ausreißergruppe, die sich zu Beginn des Rennens gebildet hatte.
Im Kampf um den Gesamtsieg wurde es auf den letzten Kilometern dramatisch. Richard Carapaz (Ineos) griff zwei Kilometer vor dem Ziel an und setzte sich ab. Mit nur 45 Sekunden Rückstand auf Leader Primož Roglič (Jumbo-Visma) ins Rennen gegangen, machte Carapaz schnell Boden gut. Lag einen Kilometer vor dem Ziel bereits 28 Sekunden vor der Gruppe um Roglič.
Auch der Gesamtdritte Hugh Carthy (EF) hängte Roglič noch ab. Jumbo-Visma-Profi Lennard Hofstede, der aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, half seinem Kapitän und machte kurz Tempo. Dann bekam Roglič auch Hilfe der Movistar-Fahrer Marc Soler und Enric Mas. Am Ende konnte Roglič den Rückstand in Grenzen halten und geht mit 24 Sekunden Vorsprung auf die Schlussetappe in Madrid, wo keine Angriffe auf das Rote Trikot mehr erwartet werden.
Carapaz ist Gesamtzweiter, Carthy Gesamtdritter. Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) verlor noch zwei Positionen in der Gesamtwertung, erreicht am Ende aber als Neunter den erhofften Top-10 Platz.
So lief das Rennen
Nach einigen Kilometer setzte sich eine rund 30 Fahrer große Gruppe ab. Fast jedes Team hatte Fahrer in der Spitze dabei:
Jumbo-Visma: Hofstede
Deceuninck-Quick Step : Cavagna
UAE Team Emirates: Costa, De la Cruz, Henao, I. Oliveira
Trek-Segafredo: Lopez
Sunweb: Donovan, Storer, Sütterlin
Astana: Fraile, I. Izagirre
Bora-Hansgrohe: Ackermann, Schwarzmann
Mitchelton-Scott: Schultz, Smith
Groupama-FDJ: Armirail, Gaudu
EF Pro Cycling: Van den Berg
Bahrain-McLaren: Wright
AG2R La Mondiale: Godon
Lotto Soudal: Dewulf, Van der Sande
Cofidis: Herrada, Martin, Lafay
NTT: De Bod, Mäder
Movistar: Arcas, Erviti, Oliveira
Caja Rural: Bagües, Lastra
Burgos-BH: Molenaar
In den ersten Anstieg des Tages ging die Ausreißergruppe mit rund zweieinhalb Minuten Vorsprung auf das Feld. Jumbo-Visma kontrollierte den Rückstand und hielt das Tempo im Feld hoch. So pendelte der Vorsprung der Ausreißer lange um drei Minuten.
Etwas mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Movistar an die Spitze und erhöhte das Tempo im Feld. So schmolz der Vorsprung der Ausreißer immer weiter zusammen.
30 Kilometer vor dem Ziel griff Marc Soler aus dem Feld an. Die Spitze hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch etwas mehr als eine Minute Vorsprung. Soler schaffte nach der Abfahrt vom vorletzten Berg den Anschluss an die Spitze.
Etwa 18 Kilometer vor dem Ziel fiel die Spitzengruppe auseinander. Gino Mäder griff an und setzte sich gemeinsam mit Donovan und Izagirre ab.
Im Schlussanstieg
In den 11 Kilometer langen Schlussanstieg ging die Spitze mit rund 35 Sekunden auf die Verfolger. Das Feld lag fast dreieinhalb Minuten hinter der Spitze.
David Gaudu setzte sich aus der Verfolgergruppe ab und überholte dann auch Mäder und Izagirre. Etwas mehr als vier Kilometer vor dem Ziel lag dann Gaudu allein an er Spitze.
Die erste Attacke aus der Favoritengruppe setzte Alexandr Vlasov. Auch Hugh Carthy griff an, konnte sich aber nicht absetzen. Dann griff etwa zwei Kilometer vor dem Ziel Richard Carapaz an und zog davon. Auch Carthy hängte Roglic noch ab. Doch am Ende rettete Roglic einen kleinen Vorsprung ins Ziel.
