Auch wenn man im Teamranking nicht in den Top-Positionen auftaucht, lief die Saison für das EF-Team sehr gut. Etappensiege bei allen drei Grand Tours. Der Podestplatz bei der Vuelta und der Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné stechen hervor. Doch es gab weitere gute Ergebnisse.
Drei Etappensiege allein bei der Vuelta, zwei beim Giro und immerhin einer bei der Tour – diese Ausbeute allein kann sich sehen lassen. Auch bei den Klassikern lief es sehr ordentlich, auch wenn man es nur beim Fleche Wallonne (mit Michael Woods) aufs Podium schaffte.
Positive Überraschungen
Die Erwartungen übertroffen haben ganz sicher Daniel Felipe Martínez, Hugh Carthy und Ruben Guerreiro. Martínez gewann die Dauphine und holte den Tour-Etappensieg, Carthy gewann bei der Vuelta eine Etappe und landete am Ende auf dem Podium. Guerreiro gewann beim Giro eine Etappe und holte das Bergtrikot.
Woods liefert, Uran maximal solide
Auch Michael Woods hat nicht enttäuscht. Vuelta-Etappensieg und jeweils Top-10 in den Ardennen. Leader Rigoberto Uran fuhr eine solide Tour de France und wurde Gesamtachter. Es war ganz sicher nicht seine beste Saison.
Die Klassikerfraktion mit Alberto Bettiol und Sep Vanmarcke schlug sich achtbar, wobei Bettiol deutlich der Stärke war. Jeweils Rang vier bei Strade Bianche und Gent-Wevelgem belegen das.
Umbruch
Mit Alberto Bettiol, Hugh Carthy und Ruben Guerreiro hat man auch für die Zukunft starke Fahrer. Mit Daniel Felipe Martínez (zu Ineos) verliert man allerdings einen potenziellen Top-Fahrer.
Für 2021 steht schon ein kleiner Umbruch an. Denn mit Woods, Vanmarcke, und Simon Clarke verlassen Eckpfeiler das Team. Spektakuläre Neuverpflichtungen gab es nicht, auch wenn mit Michael Valgren und Will Barta starke Fahrer ins Team kommen. Zudem wurde der Japaner Hideto Nakane verpflichtet.
Es macht den Eindruck, als wäre das Team von Jonathan Vaughters dazu gezwungen, die verfügbaren Ressourcen sehr bewusst einzusetzen. Den jungen Talenten wie Jonas Rutsch oder dem mehrfach beeindruckend stark fahrenden Stefan Bissegger wird dies nicht von Nachteil sein.
Kommen Guerreiro, Bettiol, Carthy und Higuita 2021 wieder in die Form dieser Saison, wird das Team weiter Erfolge einfahren. Gelingt es, die Jungen gut zu integrieren und findet Altmeister Uran wieder zu alter Stärke, kann es auch 2021 eine „sehr gute“ Saison werden.
Hauptsponsor EF ist von der Coronakrise stark betroffen, hoffentlich bekommt das Radteam dies nicht noch stärker zu spüren.
- Teil 1 – Jumbo-Visma – das beste Team der Welt
- Teil 2 – Deceuninck-QuickStep – die Seriensieger
- Teil 3 – UAE – die neue Macht
- Teil 4 – Ineos – neue Grenadiere
- Teil 5 – Sunweb, die Rambazamba Truppe
- Teil 6 – Bora-hansgrohe – Charakterfrage
- Teil 7 – Astana – solide, auf dem Weg zum Umbruch
- Teil 8 – Trek-Segafredo – ein Schritt vorwärts
- Teil 9 – Groupama-FDJ – gereifte Talente
- Teil 10 – EF Pro Cycling – eine sehr gute Saison