Gazprom


Diese Saison wird in Erinnerung bleiben. Wir waren Ende Februar mittendrin, als die Pandemie auch im Radsport Einzug hielt. Die UAE Tour war unser Wildcard-Auftakt in der WorldTour 2020, aber sie nahm ein frühes Ende und seitdem kennen wir auch das Wort „Quarantäne“ in zehn Sprachen.


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Lockdown, Rennpause und Re-Start haben die Saison auf den Kopf gestellt. Aber wir sind dankbar, dass sich die Veranstalter so sehr bemüht haben, ihre Rennen durchzuführen wo immer es möglich war. Dabei denke ich nicht nur an die WorldTour-Rennen, bei denen wir in diesem Jahr gestartet sind. Für uns als UCI ProTeam sind die regelmäßigen Rennen in unserer Kategorie besonders wichtig.

Die neue Normalität – Fieber messen vor dem Start (Foto: ©Bettini Photo)

Gute Nachrichten in 2020: Gazprom bleibt für vier weitere Jahre Namensgeber

Unsere Fahrer haben sich von diesem Auf und Ab in der Saisonplanung nicht beeindrucken lassen. Sie haben für keinen Tag ihr Training unterbrochen. Als an den Wohnorten in Italien oder Russland die Ausgangssperren das Training auf der Straße unmöglich gemacht haben, haben sich unsere Smart Trainer bezahlt gemacht.


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Neben der sportlichen Planung für die laufende Saison hat das Team-Management auch immer die Zukunft im Blick. Bei vielen Teams hat die Pandemie nicht nur sportliche, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen. Wir bei Gazprom-RusVelo sind enorm dankbar, dass unser Titelsponsor, die Gazprom Germania GmbH, und unsere Partner in dieser für uns alle herausfordernden Zeit zu ihrem Engagement gestanden haben. Es ist uns sogar gelungen, dass Gazprom den Vertrag mit unserem Team gleich um vier Jahre verlängert hat. Das war ein Statement mitten in der Transferperiode, das vor allem bei Fahrern und ihren Managern für Aufsehen gesorgt hat.

Verstärkung für den Kader 2021

Die wirtschaftliche Planungssicherheit gibt uns Selbstvertrauen und macht uns bereit für den nächsten Schritt in der Teamentwicklung. Ganz konkret: noch mehr Internationalität, noch mehr Qualität, noch mehr Talent. Bereits für 2020 hatten wir erstmals europäische Fahrer verpflichtet und sehen die positive Entwicklung im gesamten Team. Fahrer entdecken neue Sprachen, kommunizieren und lernen voneinander.

Mit Ilnur Zakarin und Roman Kreuziger haben wir uns mit erfahrenen Profis verstärkt. Ilnur hat bei uns im Team seine Karriere gestartet, er kennt uns. Roman hat bereits im ersten Team-Camp mit unseren jungen Talenten, wie zum Beispiel Denis Nekrasov, viel interagiert. Auch das sorgt für Entwicklung. Apropos Talente: Mit Mathias Vacek hat sich der Junioren-Europameister im Einzelzeitfahren für Gazprom-RusVelo entschieden. Mit seinen 18 Jahren ist er jetzt das Nesthäkchen im Team. Aber das Wasser, in das er springt, ist bei uns nicht ganz so kalt. Nachwuchsarbeit liegt in unserer DNA, wir kennen den behutsamen Aufbau von Talenten. Ich bin mir sicher, dass er dem Beispiel vieler Fahrer folgt, für die wir das Sprungbrett zu einer erfolgreichen Profi-Karriere waren.

Roman Kreuziger (©Gazprom-RusVelo)

Ziel 2021: eine Wildcard für den Giro d‘Italia

Unsere Transfers stehen stellvertretend für unser Selbstbewusstsein, mit dem wir in das neue Jahr gehen. Gazprom-RusVelo vereint vor und hinter den Kulissen nicht weniger als 37 Etappensiege in den Grand Tours! Italien ist die zweite Heimat des Teams, unser Service Course liegt hier, viele unserer Fahrer leben seit Jahren hier. Da steht die Wildcard für den Giro d’Italia sehr weit oben auf unserer Wunschliste. Der Veranstalter kennt uns sehr gut. Er weiß um unser seriöses Arbeiten und dass wir ein Wildcard-Team sind, dass 2021 nicht nur um Ausreißergruppen kämpft. Zakarin, Kreuziger, Cima, Canola – unsere Fahrer haben bereits Etappen beim Giro d’Italia gewonnen. Das zeigt: wir können beim Giro d’Italia sportlich ein Wörtchen mitreden.