Vielen ist das französische Rennen als Tour du Haut Var bekannt, denn sehr lange trug es diesen Namen. Traditionell zu Beginn der Saison ausgetragen, war es viele Jahre ein Eintagesrennen, es gab später aber auch Austragungen mit zwei Etappen. Wie in den vergangenen beiden Jahren auch, hat das 2.1 Rennen 2021 drei Abschnitte.

In der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur lassen sich einige Hügel finden und die Organisatoren des Rennens nutzen die topografischen Eigenschaften des Landstrichs für ein anspruchsvolles Radrennen.

Auch in diesem Jahr sind einige der Top-Kletter und Rundfahrer am Start. Titelverteidiger Nairo Quintana, Thibaut Pinot, Jesús Herrada, Jakob Fuglsang, Geraint Thomas, Giulio Ciccone, Jesús Herrada, Michael Woods, Fabio Aru oder auch Pierre Latour. Das Terrain ist ähnlich anspruchsvoll wie 2020, allerdings gibts nur eine Bergankunft in diesem Jahr.

Der deutsche Kletterer Simon Geschke gibt sein Debüt für Cofidis. Sein Kapitän Guillaume Martin musste seinen Start nach einem Trainingsunfall absagen und wird erst in rund einer Woche seine Saison beginnen.

Sein Debüt als WorldTour-Profi wird der 18-jährige Marco Brenner geben. Auch Leon Heinschke und Martin Salmon starten bei diesem Rennen in die Saison 2021.



Die Strecke

Drei Etappen hat das Rennen und direkt zum Auftakt wird reichlich geklettert. Zunächst wird eine große, nur leicht wellige Runde gefahren, dann geht es bei den drei Schlussrunden jeweils hinauf zum Ziel in Gourdon. So dürfte bereits am ersten Tag das Gesamtklassement eine klare Struktur bekommen.

Die zweite Etappe ist wellig und erneut geht es zum Ziel bergauf. Die Schlusssteigung ist zwar kurz, aber recht steil – hier ist Punch gefragt.

Am Schlusstag geht es über drei Anstiege der ersten Kategorie. Hier gibt es reichlich Gelegenheit anzugreifen. Das Ziel liegt im Tal, in Blausasc, aber es wird wohl eher ein kleines Grüppchen um den Tagessieg sprinten. Sicher ist, dass den Gesamtsieg nur ein guter Kletterer einfahren kann. Am letzten Anstieg, dem Col de la Madone unweit von Monaco (Strava-Segment (wird erst ab km 1,5 gefahren)), wird es spätestens zum Großkampf der verbliebenen Favoriten kommen und die Entscheidung um den Gesamtsieg fallen.

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Die Favoriten

Dieses Rennen bietet vielen Fahrern eine Chance, in der Gesamtwertung weit vorn zu landen. Es wird nicht nur auf das Team und die individuelle Kletterstärke ankommen, sondern auch die Taktik kann für den Ausgang eine große Rolle spielen. Der Parcours am Schlusstag bietet taktisch viele Optionen, das Rennen zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Und selbst wenn die Favoriten gemeinsam in die letzte Steigung dieses Rennens gehen, den Col de la Madone, bleibt der Ausgang unklar.

Titelverteidiger Nairo Quintana hat ein starkes Team an seiner Seite und wird ganz sicher versuchen, mit einem starken Auftritt in die Saison zu starten. Giulio Ciccone hat bereits gezeigt, dass er in guter Form ist – ihm dürfte dieses Rennen liegen und er ist einer der Top-Favoriten auf den Gesamtsieg. Dass Trek-Segafredo mit Bauke Mollema eine zweite Option hat, hilft taktisch enorm.

Jesús Herrada dürfte nach der Absage von Guillaume Martin der Cofidis-Kapitän sein. Auch er ist gut drauf, wie man bei der Tour de la Provence sehen konnte. Je offensiver und unkontrollierter das Rennen ist, desto mehr spielt es ihm in die Karten.

Das gilt auch für die DSM-Mannschaft. Sie haben eine super junge Truppe am Start und gleich mehrere Top-Talente dabei. Martin Salmon wird den Boost seiner ersten Grand Tour (Vuelta 2020) spüren, Marco Brenner brennt auf sein DSM-Debüt, das belgische Top-Talent Henri Vandenabeele gehört eigentlich zum Development-Kader, darf aber direkt bei den Großen ran, der US-Amerikaner Kevin Vermaerke zählt zu den hoch gehandelten Top-Talenten für hügelige Klassiker und anspruchsvolle Etappenrennen, Michael Storer hat mit 23 Jahren schon drei Mal die Vuelta bestritten und ist heiß auf den endgültigen Durchbruch – da erscheint der 27-jährige Martijn Tusveld schon fast wie der Reiseleiter der Klassenfahrt.

Bei Fahrern wie Thibaut Pinot, David Gaudu, Michael Woods, Dan Martin oder Jakob Fuglsang stellt sich die Frage nach dem Potenzial nicht mehr. Aber es ist schwer abzuschätzen, wie gut sie bereits in Form sind. Das gilt auch für die starke Ineos-Mannschaft, mit Geraint Thomas, Tao Geoghegan Hart, Pavel Sivakov & Co. Sehr gespannt darf man auf Thomas Pidcock sein, der nach dem Ende seiner Cross-Saison nun auf die Straße wechselt. Der britische Wunderknabe kann alles, ist bei diesem Rennen vielleicht auch schon zum Favoritenkreis zu zählen.

Für zwei Franzosen scheint das Rennen wie gemacht: Pierre Latour, Neuzugang bei Total Direct Energie, und FDJ-Talent Valentin Madouas. Am liebsten offensiv, bergfest und explosiv sind diese beiden Franzosen sicher nicht zu unterschätzen.

Mit Ángel Madrazo, Jonathan Hivert und Xandro Meuriss sind zudem sehr erfahrene Männer aus kleineren Teams dabei, die sich eine Chance auf eine Top-Platzierung sicher nicht entgehen lassen, sollte sich eine Möglichkeit bieten.

**** Giulio Ciccone
*** Nairo Quintana, Valentin Madouas, Pierre Latour
** Jakob Fuglsang, Tom Pidcock, Bauke Mollema, Diego Rosa
* Jesus Herrada, David Gaudu, Michael Woods, Dan Martin, Ben O’Connor, José Manuel Díaz, Clément Champoussin

Die Startliste bei PCS
Twitter: #Tour0683
Website: www.tour06-83.com