Mads Pedersen (Trek-Segafredo) hat die 73. Austragung des Halbklassikers Kuurne-Brüssel-Kuurne gewonnen. Der Däne setzte sich im Sprint einer großen Gruppe vor Anthony Turgis (Total Direct Energie) durch. Dritter wurde nach 197 Kilometern Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers).
Auch Nils Politt (Bora-hansgrohe) und John Degenkolb (Lotto-Soudal) gehörten zur Spitzengruppe. Politt wurde Siebter, Degenkolb 17.
Spektakuläres Rennen, dank Van der Poel
Beim zweiten Teil des Opening Weekends der Klassiker-Saison entwickelte sich ein spektakuläres Rennen.
Zunächst hatten sich sechs Fahrer abgesetzt. Die frühe Ausreißergruppe bildeten M. Bodnar (Bora-Hansgrohe), P. Gamper (Bora-hansgrohe), L. De Winter (Intermarché-Wanty-Gobert), A. Zakharov (Astana-Premier Tech), T. Paquot (Bingoal-Wallonie Bruxelles), J. Hvideberg (Uno). Das Feld gönnte ihnen einige Minuten Vorsprung.
Bereits mehr als 80 Kilometer vor dem Ziel ging Matheu van der Poel in die Offensive. Er setzte sich am Kanarieberg gemeinsam mit Jhonatan Narváez (Ineos Grenadiers) ab. Die Spitze war zu diesem Zeitpunkt noch mehr als drei Minuten voraus.
Im Feld dahinter wurde das Tempo zwar auch etwas angezogen, aber schnell lagen Van der Poel und Narvaez eine Minute vor den anderen Favoriten.
Am Oude Kwaremont, etwas mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel, fiel die Spitzengruppe auseinander. Van der Poel und Narvaez schlossen kurz nach dem Kwaremont zur Rennspitze auf und bildeten dann mit Hvideberg, Gamper und Zakharov die neue Rennführung.
Asgreen und Degenkolb offensiv
Im Feld zog Jasper Stuyven das Tempo am Kwaremont an. Kasper Asgreen übernahm und auch John Degenkolb zog mit durch. Die beiden zeigten sich auch im weiteren Verlauf des Rennens offensiv.
Durch die Attacke fiel am Kwaremont das Feld komplett auseinander und es formierte sich eine Gruppe mit den Top-Klassikerfahrer. Oliver Naesen, Greg van Avermaet, Japser Stuyven, Dylan Teuns, Nils Politt und weitere Top-Fahrer gehörten zur Verfolgergruppe.
Die Gruppe arbeitete gut zusammen, während sich dahinter eine dritte Gruppe um Sonny Colbrelli und Mads Pedersen bildete. Für das Bahrain-Victorious Team machten vor allem der erneut starke Heinrich Haussler und Marco Haller die Verfolgungsarbeit. Auch das Qhubeka-Assos-Team half bei der Tempoarbeit.
Trek-Segafredo clever
Die drei Gruppen gingen mit geringem Abstand auf die Schlussrunde in Kuurne. Die dritte Gruppe um Colbrelli schloss zur zweiten Gruppe auf und so kam auch Pedersen mit nach vorn. Er und sein Teamkollege Jasper Stuyven, der das Rennen 2016 gewann, hielten sich aber weiter aus der Tempoarbeit komplett raus, während Deceuninck-QuickStep, Lotto-Soudal und Qhubeka-Assos verbissen kämpften, die Spitze umVan der Poel wieder einzuholen.
Erst auf den letzten Kilometern wurden die Ausreißer tatsächlich noch gestellt. Dann traten Stuyven und Pedersen in Erscheinung. Während die anderen endschnellen Fahrer in der Gruppe kaum Unterstützung hatten, zog Stuyven den Sprint für Pedersen an und dieser krönte die taktisch perfekte Leistung mit dem Sieg.
Nach dem ganz schwachen Auftritt beim Omloop Het Nieuwsbald am Tag zuvor, gelang so die perfekte Antwort.