Der Halbklassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne ist der zweite Teil des „Opening Weekend“ der Klassikersaison. Große Teile des Starterfeldes sind mit dem vom Vortag identisch, aber es sind im Vergleich zum Vortag ein paar mehr endschnelle Fahrer dabei.

Doch auch wenn Kuurne-Brüssel-Kuurne in der Vergangenheit häufiger im Sprint entschieden wurde, ist es kein leichtes Rennen. Bei drei der letzten fünf Austragungen siegten Ausreißer. Sprintet ein kleines Feld um den Sieg? Kommt erneut ein Solist durch? Oder eine kleine Gruppe? Alles scheint möglich.


Die Strecke

In den vergangenen Jahren wurde der Parcours immer mal wieder ein wenig verändert. So auch in diesem Jahr. Am Charakter hat sich aber wenig geändert.

Der Veranstalter hat in diesem Jahr den genauen Verlauf der Strecke nicht öffentlich bekanntgegeben. Um zu verhindern, dass viele Fans an die Strecke kommen, darf weder Karten-Material noch Zeitplan veröffentlicht werden. Daran halten auch wir uns. Wer einen Eindruck vom Rennen und der Schlussrunde bekommen möchte, kann sich an der Strecke von 2020 gut orientieren.

In diesem Jahr ist der Tiegemberg wieder als erster Helling im Programm und auch die Fahrt über den Boembeek ist neu. So sind es insgesamt 12 Hellinge, die es zu bewältigen gilt. Ab Kanarieberg ist der Parcours nahezu identisch mit dem von 2020 und so wird das Finale spätestens ab der Cote de Trieu eigeläutet. Anschließend warten noch Kwaremont und Kruisberg.

Nach dem letzten Helling sind es noch 54 Kilometer bis ins Ziel, aber es ist wahrscheinlich, dass bereits zuvor angegriffen wird, um das Feld zu dezimieren.

Wie 2020 wird auch in diesem Jahr in Kuurne nun nur noch eine Schlussrunde gefahren.

Die Favoriten

Das Team Deceuninck-QuickStep hat die letzten beiden Austragungen gewonnen und möchte gern die Serie fortsetzen. Nach dem Sieg von Davide Ballerini beim Omloop am Samstag, kann man ohne Druck und mit viel Selbstvertrauen ins Rennen gehen. Das Aufgebot der belgischen Mannschaft wechselt. Ballerini ist nicht am Start, dabei ist aber der endschnelle Álvaro José Hodeg. Dazu werden auch Stijn Steels, Bert Van Lerberghe und der Deutsche Jannik Steimle am Start stehen.

Das Trek-Segafredo-Team wird nach dem Debakel beim Omloop Het Nieuwsblad, als man keinen Fahrer im ersten Feld dabei hatte, gern zurückschlagen wollen. Jasper Stuyven und vor allem Mads Pedersen sind gefordert.

Bei Lotto-Soudal rückt John Degenkolb ins Aufgebot. Philippe Gilbert wird nicht dabei sein. Neben Degenkolb sind auch die jungen Stefano Oldani und Gerben Thijssen als endschnell einzustufen.

Einer der Top-Favoriten dürfte Arnaud Démare sein. Wie Degenkolb hat auch er den Omloop weggelassen und wird ganz sicher von der gesamten Groupama-FDJ-Mannschaft unterstützt werden. Das gilt auch für Mathieu van der Poel, den Kapitän der Alpecin-Fenix-Mannschaft.

Israel Start-Up Nation hat mit Hugo Hofstetter und Rudy Barbier zwei endschnelle Männer dabei. Alex Kristoff und Matteo Trentin sind im UAE-Aufgebot und zählen ebenfalls zum erweiterten Kreis der Favoriten.

Mit Bryan Coquard, Jakub Mareczko, Alex Aranburu, Daniel McLay und Leonardo Bonifazio sind weitere Sprinter dabei.

Fast alle Teams haben einen schnellen Mann und damit potenziell Interesse an einem Massensprint. Aber formiert sich eine größere Gruppe, die gut funktioniert und viele der Top-Teams Fahrer dabei haben, würde es wohl keinen Massensprint geben.

So ist es schwer vorherzusehen, was passieren wird – genau das macht auch ein wenig den Reiz des Rennens aus.

***** Mathieu van der Poel
**** Arnaud Demare, Oli Naesen, Alex Kristoff
*** Alvaro Hodeg, Mads Pedersen, Bryan Coquard, Matteo Trentin, Jordi Meeus
** Jannik Steimle, John Degenkolb, Greg van Avermaet, Tim Wellens, Edvald Boasson Hagen, Christoph Laporte, Søren Kragh Andersen, Moreno Hofland
* Marc Sarreau, Andrea Pasqualon, Niccolò Bonifazio, K. Asgreen, Tim Merlier

Start: 12 Uhr
Ziel: 16:30 Uhr

Die Startliste bei PCS

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