Am Ende schien Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) sogar für den Jubel die Kraft zu fehlen. Der Niederländer rollte nach einem denkwürdigen Rennen wenige Sekunden vor dem heranstürmenden Tadej Pogacar (UAE) über die Ziellinie und holte seinen zweiten Tageserfolg bei der 56. Auflage von Tirreno-Adriatico. Platz drei ging nach 205 Kilometern von Castellalto nach Castelfidardo an Wout van Aert (Jumbo-Visma).
Bei Regen, Wind und Kälte entwickelte sich ein spektakuläres Rennen. Mehr als 65 Kilometer vor dem Ziel griff Van der Poel an. Zunächst hatte er einige Begleiter, anschließend fuhr er die letzten 50 Kilometer allein an der Spitze.
Bis 20 Kilometer vor dem Ziel schien der Tagessieg von Van der Poel eine sichere Sache, denn im Kampf um den Gesamtsieg spielt der Niederländer keine Rolle. So ließ man ihn einige Minuten ziehen. Doch als Pogacar im Finale derart aufs Tempo drückte, um im Kampf um den Gesamtsieg der Konkurrenz ordentlich Zeit aufzubrummen, kam er Van der Poel gefährlich nahe.
Mit Rang zwei und einer weiteren beeindruckenden Leistung baut Pogacar seine Gesamtführung weiter aus. Er liegt nun komfortable 1:15 min vor Wout van Aert. Gesamtdritter ist Mikel Landa (Bahrain-Victorious), mit bereits drei Minuten Rückstand.
So lief das Rennen
Die Gruppe des Tages bildeten Robert Stannard (BikeExchange), Jonas Rickaert (Alpecin-Fenix), Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Davide Ballerini (Deceuninck-QuickStep), Filippo Ganna (Ineos Grenadiers). Das Feld ließ sie zunächst ziehen und kontrollierte den Rückstand.
Wind und Regen machten die Bedingungen nicht einfacher und mehr als 70 Kilometer vor dem Ziel wurde das Finale eröffnet. Etwa 72 Kilometer vor dem Ende griff aus dem Feld Valentin Madouas (Groupama-FDJ) an. Andere Fahrer reagierten und er wurde schnell wieder eingeholt. Die Spitze lag nur noch etwas mehr als eineinhalb Minuten vorn.
Van der Poel geht früh in die Offensive
Etwas mehr als 65 Kilometer vor dem Ziel erhöhte Mathieu van der Poel das Tempo und initiierte so eine kleine Gruppe der Favoriten.
An der Spitze waren nur noch Ganna, Bilbao und Stannard verblieben. Doch sie wurden wenig später eingeholt. Als sich die Gruppe der Favoriten wieder etwas auffüllte, griff Egan Bernal an. Tadej Pogacar ging mit, auch Van der Poel, Sergio Higuita und Van Aert folgten.
Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel griff Van der Poel an, als die Verfolger fast aufgeschlossen hatten und setzte sich allein ab. Er konnte schnell einen größeren Vorsprung herausfahren.
Dahinter formierte sich eine Gruppe um Leader Tadej Pogacar. Weil Van der Poel in der Gesamtwertung keine Gefahr für Leader Pogacar war, ließ man ihn ziehen und kontrollierte das Tempo. So lag Van der Poel 25 Kilometer vor dem Ziel bereits fast drei Minuten vor den Verfolgern.
Aus dem Feld griffen etwas mehr als 20 Kilometer vor dem Ziel Felline, Soler und De Marchi an und setzten sich ab. Sie fuhren einige Kilometer zwischen Van der Poel und der Gruppe der Favoriten auf den Gesamtsieg.
Pogacar greift an und zieht davon
18 Kilometer vor dem Ziel griff Pogacar an und hängte Wout van Aert und die anderen Konkurrenten ab. Van der Poel lag zu diesem Zeitpunkt noch mehr als zwei Minuten vorn, es schien aber so, als würden seine Kräfte schwinden. Pogacar fuhr wie entfesselt und kam immer näher an Van der Poel heran. Am Ende blieben dem Niederländer nur wenige Sekunden Vorsprung. Die Favoriten auf den Gesamtsieg des Rennens erreicht fast alle einzeln das Ziel. Die Abstände in der Gesamtwertung sind nach dieser extrem anspruchsvollen Etappe recht groß.
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