Probleme bei Boras Sprintzug

Die Saison ist noch jung, aber dennoch dürfte sich im Umfeld von Vorzeigesprinter Pascal Ackermann langsam Anspannung breitmachen. Irgendetwas passt nicht, in der Sprintabteilung bei Bora-hansgrohe. Wohlwollend kann man nach dem ersten halben Dutzend Massensprints des Jahres festhalten, dass man mehrfach nah dran war. Aber mehr als Dritte Plätze wurden noch nicht eingefahren. Pech, oder besser „mangelndes Glück“ spielen bei Massensprints immer eine Rolle, aber daran scheint es nicht ausschließlich zu liegen.

Ackermann war einige Male im Finale allein. Suchte sich seinen Weg selbst, im Gewühl. Das kann auch ein bewusstes taktisches Element gewesen sein, um Alternativen zu versuchen, wenn der Zug vielleicht nicht sauber funktioniert, oder wichtige Fahrer angeschlagen sind. Aber dennoch sah es 2021 ganz anders aus, als noch beim vorigen Saisonabschluss, dem Sieg bei der Schlussetappe der Vuelta.

Mal hatte man den Eindruck, es fehle Ackermann am Speed, mal war er schnell, aber nicht in der Top-Position, als es gefragt war. Der Sprint-Zug eines Teams ist ein sensibles Geflecht, dass auf kleinste Veränderungen stark reagieren kann. Wo es bei Ackermann klemmt, ist von außen schwer erkennbar. Aber im Team wird man sicher genau analysieren und Schlüsse daraus ziehen. Schließlich würde man mit Ackermann gern auch in Zukunft große Siege einfahren. Zumindest mittelfristig, denn Ackermanns Vertrag wurde vor rund zwei Jahren bis Ende 2021 verlängert.