Kasper Asgreen hat für sein Team Deceuninck-QuickStep den Sieg beim Klassiker E3 Saxo Bank Classic eingefahren. Zweiter wurde in Harelbeke nach 204 Kilometern sein Teamkollege Florian Sénéchal, der sich im Sprint der Verfolger vor Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) durchsetzte.

Asgreen vollendete eine herausragende Leistung der belgischen Equipe und sorgte nach den Erfolgen beim Omloop Het Nieuwsblad (Davide Ballerini) und der Oxyclean Classic Brugge-De Panne (Sam Bennett) für den dritten Sieg bei einem World-Tour-Eintagesrennen auf heimischen Boden.

Asgreen mit Monster-Solo und später Attacke

Asgreen hatte sich weit vor dem Ziel aus der Favoritengruppe abgesetzt und fuhr rund 50 Kilometer allein an der Spitze. Dann wurde er etwas mehr als 10 Kilometer vor dem Ziel von der auf wenige Fahrer geschrumpften Gruppe der Favoriten um Mathieu van der Poel und Greg van Avermaet gestellt. Er hängte sich ans Ende der Gruppe und rollte mit.

Seine Teamkollegen kontrollierten stets das Geschehen, waren in allen Verfolgergruppen vertreten und konnten dank Asgreens Flucht Kräfte sparen. Fünf Kilometer vor dem Ziel griff dann Asgreen erneut an und seine beiden Teamkollegen Zdenek Stybar und Florian Senechal neutralisierten sämtliche Konterattacken. Im Sprint holte sich Senechal dann noch Rang zwei. So geht das Vorzeige-Klassiker-Team mit einem Doppelsieg im Gepäck am Sonntag zum nächsten Klassiker – Gent-Wevelgem.

So lief das Rennen

Es dauerte eine Weile, ehe sich eine Gruppe aus dem Feld absetzten konnte. Schließlich formierte sich eine 12 Fahrer große Ausreißergruppe: Taco Van der Hoorn, André Greipel, Marco Haller, Jonathan Milan, Jelle Wallays, Julius Van den Berg, Alexys Brunel, Johan Jacobs, Lluís Mas,
Lindsay de Vylder, Niki Terpstra, Rasmus Tiller.

Taaaienberg-Eskalation

Vor dem Taaienberg, immer eine Schlüsselstelle des Rennens, zog das Team Deceuninck-QuickStep das Tempo extrem an und zogen im Pflaster-Anstieg voll durch. Es formierte sich eine kleine Gruppe mit einigen Top-Favoriten. Zdenek Stybar, Yves Lampaert, Florian Sénéchal, Kasper Asgreen, Michael Matthews, Matteo Trentin, Jasper Stuyven und auch Mathieu van der Poel und Wout van Aert waren dabei. Es schien, als wäre es eine Vorentscheidung.
Doch Van Aert hatte einen Defekt und fiel ins Feld zurück. So beteiligte sich sein Jumbo-Visma-Team anschließend an der Nachführarbeit im Feld hinter der Favoritengruppe.

Etwa 70 Kilometer vor dem Ziel waren die frühen Ausreißer von der Gruppe um Van der Poel und Stybar gestellt. Das Feld lag zu diesem Zeitpunkt nur etwa 20 Sekunden zurück. Wenig später, als es so aussah, als würde das Feld gleich wieder aufschließen, griff Kasper Asgreen an der Spitze an und setzte sich allein ab.

Weiter Attacken

Etwa 56 Kilometer vor dem Ziel erhöhte Mathieu van der Poel am Stationsberg das Tempo und initiierte wieder eine kleine Gruppe. Doch erneut schlossen einige Fahrer auf. Doch das Feld war auf eine rund 40 Fahrer große Gruppe durch die Attacken zusammengeschrumpft.
Als das Tempo kurz raus war, nutzte Antony Turgis dies zur Attacke. Marco Haller, Gianni Vermeersch, Markus Hoelgaard und auch Oli Naesen gingen mit. Sie setzten sich ab. Asgreen fuhr weiter an der Spitze.

Paterberg – Van Aert attackiert

Am Paterberg, rund 42 Kilometer vor dem Ziel, zog Wout van Aert das Tempo an und nur Mathieu van der Poel, Greg van Avermaet und Zdenek Stybar konnten folgen. Sie schlossen zur Verfolgergruppe um Oli Naesen am Oude Kwaremont wenig später auf. So lag nur noch Kasper Asgreen vor der Gruppe um Van der Poel und Van Aert. Das bedeutete für Stybar und Senechal, dass sie sich schonen konnten. Deceuninck-QuickStep kontrollierte das Rennen, hatte zwischenzeitlich sogar vier Fahrer in der Verfolgergruppe. Doch Yves Lampaert fiel mit Defekt zurück.

Letzte Attacken am Tiegenberg

Am letzten Anstieg, dem Tiegemberg, griff Van Aert an und van der Poel setzte den Konter. Van Aert konnte nicht folgen und musste reißen lassen. So bildete sich schließlich die Gruppe mit Van der Poel, Senechal, Stybar, Naesen und Van Avermaet, zu der noch Dylan van Baarle aufschließen konnte.

12 Kilometer vor dem Ziel wurde Asgreen schließlich eingeholt und die sieben Spitzenreiter gingen gemeinsam auf die letzten Kilometer. Fünf Kilometer vor dem Ziel griff Asgreen an und zog davon.