Nachbesprechung Etappe 8 Giro 2021

Ein verdienter Sieger

Victor Lafay hat seinen ersten großen Sieg eingefahren. Er fuhr clever und sehr stark und jubelte am Ende in Guardia Sanframondi voll verdient. Überhaupt in der Gruppe des Tages zu sein, war keine einfache Angelegenheit. Im Finale dann wurde in der 9-köpfigen Spitzengruppe oft attackiert. Vor allem Victor Campenaerts, Nikias Arndt und Alexis Gougeard versuchten sich vor der Schlusssteigung abzusetzen. Klar, die drei gehören nicht zu den allerbesten Kletterern und wollten vor dem Anstieg einen Vorsprung herausfahren.

Lafay hielt sich zurück, war aufmerksam, überließ aber Nelson Oliveira mehrfach die Aufgabe, die Angriffe abzuwehren. In der Schlusssteigung war Lafay dann eindeutig der Stärkste und siegte verdient. Für sein Cofidis-Team der erste WorldTour-Erfolg des Jahres und enorm wichtig.


Gemetzel zu Beginn

Dass die Gruppe des Tages sehr gute Chancen hätte, durchzukommen, war allen im Feld klar. So versuchten auch sehr viele Fahrer, und fast alle Mannschaften in der Fluchtgruppe vertreten zu sein. Das führte zu einer extrem hektischen und schnellen Anfangsphase. Immer wieder lösten sich Fahrer, setzten andere nach und neue Angriffe wurden gestartet. So dauerte es mehr als 50 Rennkilometer, ehe die Gruppe des Tages stand, mit der sich das Feld dann abfinden konnte. So hatten die Teams nicht gerade die Wunsch-Fahrer in der Gruppe, aber es war auch etwas Glück, wer denn die richtige Attacke mitging.
Bei DSM wollte man eigentlich die kletterstarken Nico Roche oder Michael Storer in der Gruppe haben. Das klappte nicht, aber Nikias Arndt holte mit Rang drei ein sehr gutes Resultat.


Merlier im Ciclamino, Ewan ist raus

In der hektischen Anfangsphase kam irgendwann die Meldung, dass Caleb Ewan das Rennen mit Kniebeschwerden verlassen musste. Der zweifache Etappensieger beendete die Etappe nicht und muss damit auch das Maglia Ciclamino abgeben. Der neue Führende in der Punkte-Wertung ist Tim Merlier, der dann am Sonntag das Ciclamino tragen wird.


Gavazzi verpasst das Bergtrikot

Routinier Francesco Gavazzi musste sich am Ende mit Etappenplatz zwei begnügen und verpasste zudem die Chance auf das Bergtrikot der Rundfahrt. Vor der Etappe lag der 36-Jährige mit neun Bergpunkten genau 17 Zähler hinter Gino Mäder. An der Bergwertung der zweiten Kategorie etwa zur Rennmitte gab es 18 Zähler für den Sieger des Bergsprints zu holen. Doch Gavazzi musste sich Goossens und Arndt geschlagen geben und bleibt nun mit 17 Zählern hinter Gino Mäder, der das Blaue Trikot auch am Sonntag tragen wird.


Video-Zusammenfassung der Etappe