Die 16. Etappe wurde wegen schlechten Wetters verkürzt. Nur rund 155 statt der geplanten 212 Kilometer wurden gefahren, die Pässe Fedaia und Pordoi gestrichen. Dennoch entwickelte sich im strömenden Regen ein hartes Rennen.
Am Passo Giau, dem letzten schweren Anstieg des Tages, griff Egan Bernal (Ineos Grenadiers) an, erreichte den höchsten Punkt dieses Giro (Cima Coppi) als Erster und verteidigte einen kleinen Vorsprung bis ins Ziel in Cortina d’Ampezzo.
Zweiter wurde Romain Bardet (DSM), der gemeinsam mit Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) 27 Sekunden nach Bernal das Ziel erreichte.
Mit dem Etappensieg baut Bernal seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Er liegt nun 2:24 min vor Caruso. Hugh Carthy (EF Nippo) hat als Gesamtdritter bereits 3:40 min Rückstand.
So lief das Rennen
Kurz nach dem Starten begannen die Attacken und es formierte sich eine große Ausreißergruppe. Mit Joao Almeida und Dan Martin waren für das Rosa Trikot gefährliche Fahrer dabei.
Die Gruppe: Geoffrey Bouchard (AG2R Citroen), Louis Vervaeke (Alpecin-Fenix), Giovanni Visconti, Samuele Zoccarato (Bardiani-CSF-Faizanè), Gorka Izagirre (Astana-PremierTech), Jan Tratnik (Bahrain-Victorious), Matteo Fabbro, Felix Großschartner (Bora-hansgrohe), Joao Almeida (Deceuninck-QuickStep), Lorenzo Fortunato (EOLO-Kometa), Jan Hirt (Intermarché-Wanty-Gobert), Daniel Martin (Israel Sart-Up Nation), Koen Bouwman (Jumbo-Visma), Harm Vanhoucke (Lotto Soudal), Antonio Pedrero, Einer Rubio, Davide Villella (Movistar), Tanel Kangert (Team BikeExchange), Nicolas Roche (Team DSM), Vincenzo Nibali, Gianluca Brambilla, Amanuel Ghebreigzabhier (Trek-Segafredo), Davide Formolo, Diego Ulissi (UAE Team Emirates).
Nach dem ersten Anstieg lösten sich Nibali, Ghebreizgbhier, G.Izagirre, Formolo, Almeida und Pedrero in der Abfahrt aus dieser Gruppe. Das Feld hatte schnell mehr als fünf Minuten Rückstand.
EF Nippo macht das Tempo
Lange Zeit machte das Team Ineos Grenadiers die Nachfrüharbeit, doch dann spannte sich das EF-Nippo-Team von Hugh Carthy vor das Feld und der Vorsprung schmolz schnell zusammen. 35 Kilometer vor dem Ziel lag die Spitze nur noch gut dreieinhalb Minuten vor dem Feld.
In einer kurzen Abfahrt vor dem Anstieg zum Giau setzte sich Pedrero einige Meter an der Spitz ab und ging allein in die Steigung zum letzten Anstieg des Tages. Formolo und Nibali konnten noch einmal aufschließen.
Durch das hohe Tempo von EF Nippo zerfiel das Feld komplett. Alexandr Vlasov hatte in der Abfahrt vor dem letzten Anstieg den Anschluss verloren und kämpfte verbissen, um wieder nach vorn zu kommen. Die Gruppe um Bernal ging mit rund zwei Minuten Rückstand zur Spitze in den Anstieg zum Giau.
Kampf um Rosa
Von den Top-Favoriten auf den Gesamtsieg blieben 23 Kilometer vor dem Ziel nur Romain Bardet, Damiano Caruso, Giulio Ciccone, Daniel Martinez und Egan Bernal bei Carthy. Auch Simon Yates hatte Probleme und musste reißen lassen.
An der Spitze löste sich Pedrero und setzte sich ab. Doch er konnte sich nicht lange an der Spitze halten, denn aus der Favoritengruppe griff Egan Bernal an und setzte sich ab. Er holte schnell auch Pedrero ein und erreichte den höchsten Punkt dieses Giro als Erster. Caruso lag rund 25 Sekunden zurück. Romain Bardet weitere 15 Sekunden und die Gruppe um Carthy hatte bereits fast eine Minute Rückstand. Yates und Vlasov lagen noch weiter zurück.
Bernal holte den Sieg. Bardet holte in der Abfahrt noch Caruso ein und sie machten noch etwas Zeit auf Bernal gut, der aber ungefährdet den Tagessieg holte und noch genügend Zeit hatte, die Regenjacke auszuziehen und im Rosa Trikot zu jubeln.
Das Profil der Etappe:
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