UPDATE: Wegen des schlechten Wetters wurde die Strecke geändert. Sowohl der Passo Fedaia, als auch der Passo Pordoi wurden gestrichen. Der Start des Rennens wurde nach hinten verschoben.
Das neue Etappen-Profil:
Es bleiben nun noch rund 150 Kilometer. Der erste Anstieg bleibt im Programm, auch das Finale über den Giau soll gefahren werden.
Das Rennen bekommt damit einen anderen Charakter. Die Etappe ist deutlich weniger anspruchsvoll und durch die Kürze des Teilstücks konnte es vom Start weg ein sehr aggressiv geführtes Rennen werden.
Exakt 212 Kilometer lang, rund 5500 Höhenmeter und drei Berge über 2000 Meter üNN – schon die Eckdaten dieser Etappe sind furchteinflößend. Dazu die Wettervorhersage: Kälte und Nässe. So könnte aus einem extrem schweren Tag ein brutaler werden. Der Veranstalter gibt sich größte Mühe, das Rennen wie geplant durchzuführen, würde aber die Strecke ändern, wenn Pässen nicht befahrbar sind.
Das ist einer dieser Tage, der große Überraschungen bereithalten kann. Zwei lange Giro-Wochen stecken in den Beinen, dann die dünne Luft und die ewig langen Anstiege. Hier wird das „System Athlet“ an die Grenzen gebracht. Auch mental.
Für die Klassementfahrer ein extrem wichtiger Tag, für die Sprinter eine Horror-Etappe und für Kletterstarke vielleicht die große Chance auf einen Etappensieg. Es könnte spektakulär werden.
Die Strecke
Nur wenige Kilometer nach dem Start in Sacile geht es in den ersten Berg. Schon dieser La Crosetta ist 11,6 km lang und 7,1% steil. Die Sprinter werden hoffen, dass schnell eine Gruppe geht und sich das Tempo im Feld wieder etwas beruhigt. Sonst wird es auch im Grupetto ein brutaler Tag.
Dieser Anstieg ist schwer genug, dass sich starke Kletterer absetzen können. Hier dürfte wohl die Gruppe des Tages entstehen. Vielleicht schicken Teams wie Astana oder BikeExchange einen Helfer in die Gruppe – Relaisstation.
Es folgt eine Abfahrt und ein sehr langes Stück, bei dem es nur leicht bergan geht. Dann beginnt 100 Kilometer vor dem Ziel die monströse Kletter-Trilogie.
Los geht es mit dem Passo Fedaia (14km|7,6%) – ein absolutes Monster und für viele einer der unangenehmsten Berge, die es bei Profi-Rennen gibt. Der Anstieg zur Marmolada ist brutal steil und bietet auf den letzten fünfeinhalb Kilometern kaum Möglichkeiten zum Durchschnaufen.
Nach der kurzen Abfahrt geht es direkt in den Pordoi.
Erneut fast 12 Kilometer Kletterei bei im Schnitt 6,8%. Nicht ganz so schwer wie der Fedaia, aber sicher auch nicht zu unterschätzen – vor allem wegen der Höhe! In 2239 m üNN ist der höchste Punkt des Giro 2021 erreicht – die Cima Coppi. Bergpunkte satt!
Nach einer Abfahrt und fast 30 welligen Kilometern geht es zum letzten Anstieg des Tages.
Zum Passo Giau geht es noch einmal knapp 10 Kilometer bergauf. Und das mit 9,3% im Schnitt! Nach all den Strapazen ist dieser Berg ein echter Hammer. Wieder geht es über 2200 Meter. Heftig.
Der Gipfel ist 17,5 Kilometer vor dem Ziel erreicht und es geht hinab ins Ziel.
Die Abfahrt zum Ziel nach Cortina D’Ampezzo ist lang und die Fahrer müssen nach der kräftezehrenden Kletterei bis zur letzten Kurve konzentriert bleiben. Dass eine große Gruppe um den Sieg sprintet, ist nicht zu erwarten. Der Parcours ist so schwer, dass das Feld in viele Grüppchen zerfallen ist.
Die Sprintwertungen:
km 90.9 Agordo
km 116.2 Rocca Pietore
Die Bergwertungen:
km 25.3 – La Crosetta – m 1118 (1a cat.)
km 128.1 – Passo Fedaia – m 2057 (1a cat.)
km 153.2 – Passo Pordoi – m 2239 (Cima Coppi)
km 194.5 – Passo Giau – m 2233 (1a cat.)
Die Favoriten
Mit dem langen ersten Berg direkt nach dem Start dürfte die Gruppe des Tages ausschließlich aus richtig starken Fahrern bestehen. Wer ein Auge auf die Bergwertung geworfen hat, muss fast zwangsläufig heute in der Flucht dabei sein. Geoffrey Bouchard, Bauke Mollema, Rein Taaramäe, Rudy Molard, Giovanni Carboni, Amanuel Ghebreigzabhier – vielleicht schickt auch BikeExchange Tanel Kangert oder Mikel Nieve mit in die Gruppe. Eine ganze Reihe von Top-Kletterern ist im Peloton dabei und für Egan Bernal und sein Rosa Trikot ungefährlich.
Auch das Bora-hansgrohe-Duo Matteo Fabbro und Felix Großschartner darf man offensiv erwarten, nach dem Ausfall von Emanuel Buchmann.
Doch vielleicht bleibt das Tempo im Feld so hoch, dass die Ausreißer am Ende noch gestellt werden. Setzt Egan Bernal am Giau seine Attacke und baut vor dem zweiten Ruhetag seinen Vorsprung zu einem mächtigen Polster aus? Oder ist es Simon Yates, der zum Großangriff bläst? Möglich.
***** –
**** Egan Bernal
*** Simon Yates, Gulio Ciccone
** Felix Großschartner, Hugh Carthy, Aleksandr Vlasov, João Almeida
* Matteo Fabbro, Vincenzo Nibali, Dan Martin, Damiano Caruso
Start: 10:50 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr
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