Der Stärkste gewinnt

Schon in den Dolomiten hatte man sehen können, dass Alberto Bettiol in herausragender Form ist. Auf dieser 18. Etappe war das Terrain im Finale ideal für ihn. Bergauf ließ er selbst den starken Kletterer Nicolas Roche stehen und holte sich scheinbar mühelos den Tagessieg. Es hat der stärkste Ausreißer gewonnen und für sein Team einen enorm wichtigen Sieg herausgefahren.

Für Bettiol war es zugleich der erste Erfolg nach langer Leidenszeit. Nach größeren Stoffwechselproblemen kam er für die Klassiker 2021 nicht rechtzeitig in Form. Nun aber holte er beim Giro seinen ersten Sieg seit Februar 2020. Es ist erst der dritte Sieg in seiner Karriere – kaum vorstellbar, so stark wie er heute fuhr.


Ausreißersieg Nr. 10

Der Erfolg von Bettiol war bereits der 10. Etappensieg eines Ausreißers bei diesem Giro d’Italia. Damit wurden mehr als die Hälfte der Etappen durch eine erfolgreiche Flucht gewonnen.

Frontier Economics hatte vor zwei Jahren dazu eine statistische Untersuchung gemacht und dafür sechs Austragungen der Tour de France untersucht. Bei 114 Etappen waren nur 31 Ausreißversuche erfolgreich. Man errechnete lediglich 27% Ausreißer-Quote.

Vergleiche zwischen Giro und Tour sind hier natürlich auch ein wenig wie Äpfel mit Birnen, aber 10 erfolgreiche Ausreißversuche sind schon sehr viel! Ist das ein neuer Trend? Mal gucken.


Sagan sichert das Ciclamino ab

Beim Team Bora-hansgrohe schaute man in der Anfangsphase sehr genau hin, wer denn in die Gruppe des Tages ging. Denn im Ziel gab es 50 Punkte für das Ciclamino zu holen und unterwegs beim Zwischensprint noch zusätzlich 12 Zähler abzuräumen. Davide Cimolai und Fernando Gaviria waren nicht in der Gruppe, so konnte man sich zurücklehnen.

Sagan hat das Trikot nun fast sicher. Zwar gibt es bei den kommenden Etappen auch im Ziel noch jeweils für den Tagessieg 15 Zähler zu holen, doch das dürfte für Sagans Konkurrenz kaum zu realisieren sein. Zwei schwere Bergetappen und das Zeitfahren liegen eher anderen Fahrertypen.

Aktuell hat Sagan 22 Punkte Vorsprung. Holt er beim nächsten Zwischensprint ein paar Zähler, oder geht die Konkurrenz leer aus, hätte er das Sprinter-Trikot nahezu sicher. Er muss natürlich das Ziel in Mailand erreichen.


Die Highlights der Etappe: