Emanuel Buchmann

Eigentlich wollte Emanuel Buchmann die Tour de France in diesem Jahr auslassen. Er bereitete sich auf den Giro d’Italia vor und kämpfte lange um eine Top-Platzierung. Doch dann stürzte der 28-Jährige und musste das Rennen verletzt aufgeben. Nun wird er bei der Tour sein Comeback geben.

„Der Sturz beim Giro war sehr bitter. Ich war wirklich in guter Form und bin überzeugt, dass ich dort hätte ganz vorne mitfahren können. Diesen Rückschlag musste ich erst einmal verarbeiten und auch die Sturzverletzungen auskurieren. Die Motivation war schnell wieder da und darum bin ich letzte Woche ins Trainingslager, um zu sehen, wo ich stehe“ wird Buchmann in einer Mitteilung des Teams zitiert.

GC nicht das Ziel

Buchmann wird nicht auf Gesamtwertung fahren. „Das Knie hat noch etwas länger gezwickt, aber jetzt ist alles ok. Ich fühle mich so weit fit, aber ob ich bei der Tour in Topform sein kann, wird man erst sehen. Ich konnte mich nicht viele Monate gezielt vorbereiten, wie auf den Giro, der mein Höhepunkt gewesen wäre. Darum habe ich auch nicht die Gesamtwertung im Visier. Ich möchte die Tour ohne Druck von Tag zu Tag nehmen, meine Chancen nutzen und offensiv fahren, wenn es möglich ist. Das heißt nicht, dass ich die Gesamtwertung von vornherein abschreibe, aber wir haben mit Wilco einen Leader, der sich optimal vorbereiten konnte. Er ist da klar die Nummer eins und ich werde ihn gegebenenfalls auch voll unterstützen“, so Buchmann.

Rückschlag verkraftet

Auch Team-Manager Ralf Denk ist vom Comeback bei der Tour angetan.
„Zuerst einmal freut es mich sehr, dass wir Emu bei der Tour sehen. Lieber wäre mir gewesen, ihn in Mailand auf dem Podium zu sehen, aber es ist leider anders gekommen. Emu hat zum zweiten Mal in Folge einen Höhepunkt, auf den er monatelang hingearbeitet hat, in den Wind schreiben müssen. Das ist extrem hart und ich habe wirklich Respekt davor, wie Emu mit der Situation umgegangen ist und dass er nun versucht, bei der Tour wieder anzugreifen“, so Denk.

Der Teamchef betont, dass sich an der Leader-Rolle für Wilco Kelderman nichts ändern wird. „Klar ist aber auch, unser Leader ist Wilco. Seine Vorbereitung ist nach ein paar Rückschlägen im Frühjahr in den letzten Wochen sehr gut gelaufen und bei der Dauphiné konnte man sehen, dass er ganz vorne mitmischen kann. Da wird er vom Team die 100%ige Unterstützung haben“.

Offensiv-Emu?

Buchmann wird laut Denk Freiheiten bekommen. „Wir schauen einfach mal, wie es läuft, und im Idealfall kann er in den Bergen seine Stärke zeigen. Wenn die Form stimmt, wünsche ich mir einen Emu, der angreift und Risiko nimmt. Wir wollen den Fans in Deutschland eine offensive und attraktive Fahrweise zeigen“, so Denk.