Tony Martin (Jumbo-Visma) ist erneut Deutscher Meister im Zeitfahren. Der 36-Jährige absolvierte den 30,5 Kilometer langen Parcours mit Start und Ziel am Radstadion in Öschelbronn in 36:25 Minuten. Silber ging an Miguel Heidemann (Leopard Pro Cycling). Maximilian Walscheid (Qhubeka Assos) holte Bronze.

„Früher waren diese Meisterschaften oft Routine, aber in den letzten Jahren ist die Konkurrenz größer geworden. Max (Anmerkung: Walscheid) war heute mein Angstgegner. Aber ich war zu 100 Prozent motiviert und es hat Spaß gemacht“, so Sieger Martin. „Die Hitze war heute auch extrem, dadurch war das Rennen in der zweiten Hälfte sehr schwer. Es war ein Highspeed-Kurs, wenn auch hügelig. Dieser Meistertitel ist eine große Befriedigung für mich, viel größer als noch vor fünf Jahren. Und es ist eine Bestätigung meiner Form vor der Tour. Ich gehe jetzt mit noch größerer Motivation nach Frankreich.“

Überraschungs-Vize Miguel Heidemann im Interview:

Lisa Brennauer holt Titel der Frauen

Bei den Frauen gewann Lisa Brennauer. Die 33-Jährige absolvierte die 30,5 Kilometer lange Runde um das Radstadion von Öschelbronn in 40:33 Minuten. Sie war 30 Sekunden schneller als Titelverteidigerin Lisa Klein (Canyon//SRAM Racing) und verwies Hannah Ludwig (Canyon//SRAM Racing), amtierende Europameisterin im Zeitfahren der U23, auf Platz drei (1:01 Minuten Rückstand).


U23: Doppelsieg für Jumbo-Visma

Bei der Vergabe des dritten deutschen Meistertitels in Öschelbronn gab es einen Doppelsieg für Michel Heßmann und Maurice Ballerstedt vom niederländischen Jumbo-Visma Development Team.  Heßmann, amtierender Europameister mit der deutschen Mixed-Staffel, spulte die 30,5 km langer Strecke in 37:50 Minuten ab und war neun Sekunden schneller als sein Teamkollege Ballerstedt, 2019 EM-Zweiter im Einzelzeitfahren der Junioren. Auf dem anspruchsvollen Kurs rund um das Öschelbronner Radstadion fuhr Jon Knolle vom Team SKS Sauerland NRW auf Platz drei.

„Es war ziemlich heiß heute, und ich hatte von Tony Martin schon gehört, wie es läuft. Ich war in der ersten Rennhälfte auch sehr nah an Tonys Zeit, bin zu schnell angegangen. Danach habe dann etwas rausgenommen und meinen Rhythmus wieder gefunden“, so Michel Heßmann.