Nach den vielen Stürzen der vergangenen Tage würden sich sicher viele Fahrer im Feld über eine ruhigere Etappe freuen. Der Parcours des vierten Teilstücks ist ideal für einen Massensprint. Leider ist das Feld der Top-Sprinter nicht mehr komplett. Caleb Ewan musste nach seinem Sturz kurz vor dem Ziel der dritten Etappe das Rennen mit Schlüsselbeinbruch aufgeben. Arnaud Demare und Mark Cavendish wurden am Montag durch Stürze aufgehalten und brennen sicher darauf, sich im Sprint mit dem Tagessieger von gestern, Tim Merlier, messen zu können. Es ist wohl davon auszugehen, dass die Sprinterteams das Rennen kontrollieren und es am Ende tatsächlich (und hoffentlich ohne Stürze) zum Massensprint kommt.
Für die Fahrer im Kampf um den Gesamtsieg geht es darum, sturzfrei und ohne Zeitverlust durchzukommen. Am Mittwoch steht das erste Einzelzeitfahren auf dem Programm, da sind die Klassementfahrer voll gefordert. Vor allem für die am Montag gestürzten Fahrer, wie Geraint Thomas und Primoz Roglic wäre eine möglichst ruhige Etappe förderllich.
Die Strecke
Die 150 Kilometer von Redon nach Fougères führen das Feld den ganzen Tag in Richtung Nordosten, es ist der letzte Tag in der Bretagne. Es ist war leicht wellig, aber der Abschnitt hat nur rund 1600 Höhenmeter. Im Roadbook ist keine einzige Bergwertung vermerkt. Die einzige Sprintwertung des Tages wird bei Rennkilometer 114,4 ausgetragen.
Die Anfahrt zum Ziel ist wenig kompliziert. Dennoch ist ein gutes Team von Vorteil, um den Sprinter in Position zu halten. Die letzten Meter knickt die Straße dann ganz leicht rechts weg.
An den letzten beiden Kreisverkehren wird sich das Feld wohl in die Länge ziehen, hier dürfte es wichtig sein, bereits eine gute Position im Feld zu haben. Alle Teams wissen natürlich um die Gegebenheiten und werden sich einen Plan zurecht gelegt haben.
Die Favoriten
Aus dem ersten Sprint dieser Tour kann man nur wenig Rückschlüsse über das Kräfteverhältnis der Sprinter ziehen. Alpecin-Fenix hat das exzellent gemacht und Merlier verdient gewonnen. Allerdings war die Konkurrenz größtenteils nicht mehr im Finale dabei. Der Sieg von Merlier wird Selbstbewusstsein geben und man darf wohl fest mit ihm rechnen. Aber Deceuninck-QuickStep und Groupama-FDJ wollen diesen Tag ganz sicher auch nutzen.
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**** Tim Merlier, Arnaud Démare
*** Sonny Colbrelli, Nacer Bouhanni, Cees Bol
** Michael Matthews, Mark Cavendish, Jasper Philipsen
* Max Walscheid, Mathieu van der Poel, Christophe Laporte, Wout van Aert, Bryan Coquard,
Start: 13:25 Uhr
Ziel: ~17 Uhr