Vorschau: Die 9. Etappe der Tour de France 2021: Profil, Strecke, Berge | Alpenritt mit Bergankunft

Die zweite und damit letzte Alpen-Etappe dieser 108. Tour hat es in sich. Recht kurz, aber extrem schwer. Es wird ein knüppelharter Tag im Peloton.

Profil der 9. Etappe der Tour de France 2021

Vor dem ersten Ruhetag dieser 108. Tour de France steht der zweite Teil des Alpen-Spektakels an. Am Samstag deklassierte Tadej Pogacar die Konkurrenz und ist nun noch mehr in die Favoritenrolle auf den Gesamtsieg gerückt. Aber auch er muss die nächsten zwei Wochen ersteinmal unbeschadet überstehen um seinen zweiten Sieg einzufahren.

Spannung gibt es dennoch reichlich in dieser Tour. Der Kampf um das Podium scheint offen wie selten, Ambitionen im Kampf um das Bergtrikot meldeten einige Fahrer an und jeden Tag wird hart um den Etappensieg gefightet. Die Fahrer werden die harten Etappen der vergangenen Tage ganz sicher spüren und einige werden sicher heftig leiden. Denn die 9. Etappe ist ein sehr harter Brocken. Es sind zwar nur 144 Kilometer von Cluses nach Tignes, aber es müssen satte 4250 Höhenmeter bewältigt werden! Fünf Bergwertungen, einige schnelle Abfahrten und die Bergankunft in Tignes über 2000 m üNN.

Es ist erneut Regen vorhergesagt, was die Etappe noch schwerer macht. Es könnte ein knüppelharter Tag werden und es wird wohl ein exzellenter Bergfahrer in Tignes jubeln.

Die Strecke

Karte der 9. Etappe der Tour 2021

Nach dem Start in Cluses geht es zunächst 17 Kilometer flach gen Süden, dann beginnt die erste Steigung. Die Côte de Domancy ist ein recht kurzer, aber mit 9% Steigung knackiger Anstieg. Vielleicht formiert sich hier die Gruppe des Tages. Es folgt keine echte Abfahrt, sondern geht auf leicht abfallender Straße zum Sprint, der dann nach rund 32 Kilometern erreicht ist. Anschließend beginnt der erste lange Anstieg des Tages. Zum Col des Saisie geht es 9,4 km mit 6% im Schnitt bergauf. Vom Gipfel sind es keine 100 km mehr bis ins Ziel.

Nach einer langen Abfahrt beginnt 78 km vor dem Ziel in Beaufort der schwerste Anstieg des Tages.

Über den Col du Pré geht es zum Cormet de Roselend. Der Col du Pré ist mit 12,6 km bei 7,7% im Schnitt als HC eingestuft. Im unteren Teil noch moderat, geht es auf den folgenden 8 Km fast durchgehend steil bergan.

Es folgt eine kurze Abfahrt und ein kurzes Flachstück, dann geht es zum Roselend noch einmal rund fünfeinhalb Kilometer bergauf. Nicht so steil, aber man erreicht fast die 2000m Marke. Vom Gipfel sind es noch 51 km bis ins Ziel.

Es folgt eine lange Abfahrt, die im Mittelteil sehr kurvenreich ist. Dann geht es ins große Finale der Etappe. Man fährt in Richtung Iseran, biegt dann aber am Lac du Chevril rechts weg hinauf nach Tignes.

Die Schlusssteigung der Etappe ist lang, aber nicht supersteil. 21 Kilometer geht es bergauf, im Schnitt mit 5,6%. Der schwerste Teil wartet im letzten Drittel der Steigung. Die Bergwertung ist 1,9 km vor dem Ziel, den Rest geht es flach zur Linie.

Auch wenn diese Steigung nicht brutal steil ist, wird das heftig für die Fahrer. Die Anstrengungen der intensiven ersten Woche, dazu die dünne Luft in 2100 Meter Höhe. Es wäre keine Überraschung, würde man die Top-Fahrer heftigst leiden sehen und vielleicht sogar in eine Krise geraten.

Die Bergwertungen:
2 |Km 19.6 – Côte de Domancy (2.5km at 9.4%)
1 | Km 49.4 – Col des Saisies (9.4km at 6.2%)
HC | Km 80.9 – Col du Pré (12.6km at 7.7%)
2 | Km 93.3 – Cormet de Roselend (5.7km at 6.5%)
1| Km 143 – Montée de Tignes (21km at 5.6%)

Die Sprintwertung:
KM 32.7 – PRAZ-SUR-ARLY

Die Favoriten

Es stellt sich die Frage, wie die Teams der verbliebenen Klassementfahrer dieses Teilstück angehen. Es ist eine Etappe, die perfekt für einen Angriff scheint, aber so überragend, wie Tadej Pogacar am Samstag auftrat, wird er wohl kaum in Schwierigkeiten zu bringen sein. Aber Fahrer wie Enric Mas, Richard Carapaz und Rigoberto Uran könnten die Chance sehe, einige Konkurrenten im Kampf um das Podium abzuhängen. Dass sie extrem früh angreifen und so einen Konter riskieren, ist vielleicht nicht unbedingt zu erwarten, aber sie könnten die Helfer einspannen und das Rennen schwer machen. Gibt es am Ende den Kampf der Klassementfahrer um den Tagessieg ist wohl Pogacar erneut der große Favorit auf den Tagessieg. Aber auch Carapaz und Gaudu scheinen stark zu sein und Pogacar reicht es sicherlich, „einfach mitzurollen“.

Dazu gibt es eine ganze Reihe von starken Kletterern, die aus einer Fluchtgruppe erfolgreich sein könnten. Jakob Fuglsang, Miguel Angel Lopez, Nairo Quintana, Bauke Mollema, Simon Yates, Steven Kruijswijk, Wout Poels, Dan Martin, Simon Geschke, Guillaume Martin, Emanuel Buchmann, Patrick Konrad, Sergio Higuita, Sepp Kuss…

***** Tadej Pogačar
**** Dan Martin, David Gaudu, Miguel Ángel López
*** Richard Carapaz, Pello Bilbao, Julian Alaphilippe, Sepp Kuss
** Jonas Vingegaard, Jakob Fuglsang, Ben O’Connor, Guillaume Martin
* E. Chaves, M. Woods, B. Mollema, S. Yates, W. Kelderman, P. Konrad, N. Quintana, W. Poels, Emu Buchmann, S. Geschke

Start: 13 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr


Die noch anstehenden Etappen der Tour 2021

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Profil der 19. Etappe der Tour de France 2021