Einfach perfekt

Nils Politt hat sich den Traum vom Etappensieg bei der Tour de France erfüllt. Ihm gelang der perfekte Tag. Zunächst schaffte er den Sprung in die Gruppe des Tages – nicht per Zufall, sondern mit Stärke und Auge. Dann reduzierte er 45 Kilometer vor dem Ziel die Gruppe. Als die Verfolger langsam wieder näher kamen und nur noch 25 Sekunden zurücklagen, drückte Politt aufs Tempo. An der letzten Welle griff er an und hatte am Ende genügend Zeit den Sieg voll auszukosten. Es ist der zweite Sieg in seiner Karriere, vielleicht wird es der größte bleiben – aber Tour-Etappensieger bleibt man für immer. Und wie er diesen herausgefahren hat, war brillant.


Befreiung für Bora-hansgrohe

Zu einem besseren Zeitpunkt hätte der Etappensieg für Bora-hansgrohe gar nicht kommen können. Peter Sagan musste das Rennen wegen Knie-Problemen aufgeben. Der Slowake bekam am Mittwoch einen weiteren Schlag auf sein Knie, das er sich bei einem Sturz auf der dritten Etappe verletzt hatte. Das Ziel, Grün in Paris zu holen, hatte sich damit endgültig erledigt. Die Chance auf einen Etappensieg aber auch nicht erhöht. Nachdem man Pascal Ackermann nicht mit zur Tour genommen hatte, war Sagans Ausfall Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Doch nun holte Politt den Etappensieg und rettet schon neun Renntage vor Ende die Tour-Bilanz. Der ganz große Druck ist weg, denn man hat neben dem Etappensieg auch die Tage von Ide Schelling im Bergtrikot zu Beginn des Rennens vorzuweisen. Eine „schlechte Tour“ kann es nun nicht mehr werden. Schafft Wilco Kelderman am Ende sogar den Sprung unter die Top5 in der Gesamtwertung, wäre es eine sehr gut Tour für das deutsche World-Tour-Team. Auch ohne Sagan.


Cav & Grün – einen Tag näher an Paris

Mark Cavendish würde natürlich gern den Etappenrekord von Eddy Merckx erreichen, aber das Grüne Trikot ist ebenso ein großes Ziel. Auf dieser 12. Etappe machten die Ausreißer den Tagessieg unter sich aus. Für Cavendish lief es aber im Kampf um Grün optimal. Keiner der direkten Konkurrenten war in der Gruppe und am Ende baute er seinen Vorsprung sogar noch um einen Zähler aus. Drei Etappen bleiben noch, bei denen ein Sprint möglich ist. Die Etappe am Freitag werden aber vielleicht wieder Ausreißer unter sich ausmachen. Aktuell hat Cavendish 59 Punkte Vorsprung. Könnte sogar einen Tag leer ausgehen, wenn Michael Matthews den Etappensieg holt. Aktuell scheint es so, dass Cav Grün bis Paris tragen kann, wenn er auch in den Pyrenäen stets das Zeitlimit schafft.


Zusammenfassung der Etappe