Mollema – clever & stark

Die Ausreißergruppe lief nicht harmonisch – Patrick Konrad beispielsweise machte kein Tempo, weil er nicht wollte, dass Guillaume Martin in der Gesamtwertung noch mehr Zeit auf seinen Teamkollegen Wilco Kelderman gutmacht. Und auch andere Fahrer hielten sich zurück, in Sachen Tempoarbeit. Da nutzte Bauke Mollema eine kurvenreiche Bergab-Passage zur Attacke, riss schnell ein Loch und zog durch. In der Verfolgung war man sich weiter uneinig und Mollema profitierte. In der letzten Steigung fuhr er dann Vollgas hinauf und konnte den Vorsprung bei rund einer Minute halten – ohne Powermeter im Cockpit! Die Minute reichte dann locker für den Etappensieg und er konnte die letzten Kilometer genießen.
Clever und stark hat er nach zwei zweiten Plätzen nun für den so wichtigen Etappensieg seines Teams gesorgt. Die kleine Party beim Abendessen ist absolut verdient!


Guillaume Martin greift an – keiner setzt nach

Eigentlich, so heißt es, fährt bei der so immens wichtigen Tour de France der Fünfte der Gesamtwertung dem Sechsten hinterher. Das soll bedeuten, dass die Platzierungen in den Top10 der Gesamtwertung so wichtig sind, dass man auch einen fünften Rang verteidigt, wenn der Sechstplatzierte attackiert. Im Falle von Guillaume Martin galt dies aber auf dieser 14. Etappe nicht. Denn die Konkurrenz überließ UAE die Tempoarbeit. Doch die Mannschaft von Tadej Pogacar konnte Martin ruhig sechs Minuten in der Gesamtwertung „schenken“, denn er liegt nun weiter mehr als vier Minuten hinter Pogacar zurück. Doch Martin spülte es so auf Gesamtrang zwei nach vorn. Der Viertplatzierte Jonas Vingegaard hat nun schon eineinhalb Minuten Rückstand auf Martin.

Nun muss man bedenken, dass Martin bei den beiden schweren Bergankünften in den Pyrenäen wohl Zeit verlieren wird und dann im Einzelzeitfahren am vorletzten Tag noch einmal einen üppigen Rückstand hinnehmen muss. Aber dennoch muss man die Zeit erstmal aufholen, die man verloren hat. Hat die Konkurrenz einfach keine Angst vor Martin, oder wollte man UAE bewusst herausfordern? Die Antwort wird man in nächsten Tagen sehen.


Woods übernimmt das Bergtrikot von Nairo Quintana

Michael Woods hat sich das Bergtrikot geschnappt. Große Gegenwehr gab es von Nairo Quintana nicht. Der Kolumbianer scheint aktuell nicht in der Lage, jeden Tag um die Punkte kämpfen zu können. Doch Wout Poels meldete dafür nachhaltig Interesse am Gepunkteten Trikot an und wird Woods in den nächsten Tagen sicher fordern. Für das Team von Woods, die Mannschaft Israel StartUp Nation, wäre das Bergtrikot in Paris ein großer und wichtiger Erfolg. Denn bislang lief es nicht rund. Woods und Dan Martin spielen in der Gesamtwertung keine Rolle mehr und konnten auch noch keinen Etappensieg einfahren. Chris Froome ist weit weg von seiner früheren Leistungsfähigkeit und auch die Sprint-Fraktion um André Greipel kann sich wenig in Szene setzen. Das Bergtrikot wäre demnach ein sehr lohnendes Ziel!


Ein schwerer Tag – wirkt nach(?)

Vom Start weg wurde schnell gefahren und attackiert. Doch es dauerte rund 90 Kilometer, ehe die Gruppe des Tages stand. Während der ersten beiden Rennstunden haben sicher viele Fahrer im Feld gelitten. Die gestürzten und etwas angeschlagenen ganz sicher extrem. Aber leicht wird es für keinen Fahrer gewesen sein. Möglicherweise wird man die Auswirkungen dieses Tages, in Kombination mit den Anstrengungen der ersten zwei Wochen, am Sonntag ganz besonders sehen! Es wäre keine Überraschung, würden einige sonst starke Fahrer am Sonntag in der Höhe in Schwierigkeiten geraten!


Die Zusammenfassung der Etappe:


Die noch anstehenden Etappen der Tour 2021

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Profil der 19. Etappe der Tour de France 2021