Verdient!

Patrick Konrad hat es auf der 16. Etappe ganz ähnlich gemacht, wie Bauke Mollema wenige Tage zuvor – er ging früh in die Offensive. „Dieser Sieg ist wie ein Befreiungsschlag, er kommt genau im richtigen Moment, im Trikot des österreichischen Staatsmeisters, das macht mich stolz. Ich war schon dreimal in einer Spitzengruppe und habe immer auf das Finale spekuliert. Gewonnen hat aber der, der als erster in die Offensive ging, darum habe ich mir gesagt, wenn ich noch einmal in die Situation komme, dann greife ich als Erstes an“, so Konrad nach dem Rennen.

Konrad war zunächst in der Verfolgergruppe, investierte aber bergauf viel Kraft und sprang nach vorn zum Spitzentrio. Der Rest der Verfolger kam dann bedrohlich näher und Konrad griff mehr als 35 Kilometer vor dem Ziel an. Ein langes Solo, aber goldrichtig! Er hielt die Konkurrenz auf Distanz, auch weil diese nicht optimal zusammenarbeitete. Das war bereits bei Mollema das Erfolgsrezept. Patrick Konrad lieferte eine starke Leistung ab, fuhr taktisch clever und holt sich verdient den Etappensieg.


Bora-hansgrohe lässt die Kritiker verstummen

Top-Star Peter Sagan stürzte schwer, konnte keine Top-Ergebnisse einfahren und musste die Tour früh verlassen. Wilco Kelderman hält sich in der Gesamtwertung ordentlich, fährt aber unauffällig. Emanuel Buchmann konnte angeschlagen lange nicht in den Kampf um Etappensiege eingreifen – die ersten Tage bei der Tour de France 2021 liefen für Bora-hansgrohe nicht optimal. Da kam dann ganz schnell die Diskussion um die Nicht-Nominierung von Pascal Ackermann auf. Doch nun hat man zwei Etappensiege auf dem Konto und ist über jede Kritik erhaben. „Jetzt haben wir noch zwei harte Etappen, auf denen wir Wilco unterstützen müssen, aber die Moral ist natürlich hoch“, so Sportchef Enrico Poitschke. Sollte nun Kelderman tatsächlich noch in die Top5 fahren, würde aus einer sehr guten, eine exzellente Tour de France für das Team werden.


Brutaler Start – wie immer

Wie schon bei den vergangenen Tagen gab es auch auf der 16. Etappe einen harten Kampf um die Gruppe. Die ersten Kilometer wurden extrem schnell gefahren und es dauerte erneut eine gefühlte Ewigkeit, ehe die Gruppe des Tages stand. Das hat sicher erneut reichlich Körner gekostet und bei dem, was in den kommenden Tagen noch ansteht, darf man bei vielen Fahrern mit Etappen voller Leiden rechnen.


Pogacar nutzt jede Chance seine Stärke zu zeigen

Er ist der stärkste Fahrer im Rennen, fährt absolut souverän und scheint unschlagbar. Aber er nutzt auch jede Gelegenheit, dies seiner Konkurrenz zu zeigen. Er geht am Anfang der Etappe eine Attacke von Miguel Angel Lopez (keine Gefahr im GC) einfach mal so mit, dann sprintet er am Ende noch gegen die Konkurrenz. Gehört das einfach dazu? Glaubt er, er muss das so machen? Nimmt er der Konkurrenz so die Motivation? Will er dominant wahrgenommen werden? Spielen da die Reaktionen nach seinem Toursieg 2020 eine Rolle? Oder ist er einfach so überlegen, dass er schlicht machen kann, was er will? Die meisten dieser Fragen werden am Mittwoch bei der schweren Bergankunft beantwortet – wir dürfen gespannt sein!


Zusammenfassung der Etappe


Die noch anstehenden Etappen der Tour 2021

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Profil der 19. Etappe der Tour de France 2021