Tour de France 2021 – Vorschau auf 17. Etappe | Monster-Bergankunft am Col du Portet

Profil der 17. Etappe der Tour de France 2021

Am Mittwoch und Donnerstag stehen die letzten beiden Bergetappen dieser Tour de France an. Diese 17. Etappe am Mittwoch ist vielleicht sogar das schwerste Teilstück der gesamten Tour de France. Mit knapp 4200 Höhenmetern sind es zwar fast 400 Hm weniger als die Ventoux-Etappe, aber am Mittwoch endet das Teilstück nicht im Tal, sondern mit einer brutal schweren Bergankunft am Col du Portet. Dieser Anstieg wurde 2018 extra für die Tour asphaltiert und man sieht durchaus die Chance, dass er sich vielleicht zu so etwas wie das „L’Alpe d’Huez der Pyrenäen“ entwicklen kann. Berg-Legenden entstehen allerdings erst mit den Jahren und natürlich den Dramen und Heldengeschichten, die dort geschrieben werden. Der Col du Portet ist auf jeden Fall schwer genug für Dramen!

Es ist ein enorm wichtiger Tag für alle Klassementfahrer. Das Gelbe Trikot scheint vergeben, aber im Kampf um das Podium ist alles offen! Ganz sicher wird es zum Großkampf der Klassementfahrer kommen. Ob vielleicht Ausreißer um den Tagessieg kämpfen, hängt vom Rennverlauf ab. Und vom Wetter! Denn es könnte durchaus auf den ersten Kilometern Wind von der Seite geben, was das Rennen zu Beginn extrem nervös machen würde und auch den Kampf um die Gruppe des Tages beeinflussen könnte.

Die Strecke

Karte der 17. Etappe der TDF2021

Die letzten 60 Kilometer der Etappe sind sehr ähnlich dem Teilstück von 2018, als es das erste Mal eine Bergankunft am Col du Portet gab. Die Anstiege waren die gleichen, doch die Etappe hatte damals nur 65 Kilometer und die Fahrer mussten sich am Start entsprechend der Platzierung in der Gesamtwertung wie bei der „Formel 1“ aufstellen. In diesem Jahr ist die Anfahrt zum ersten Anstieg sehr lang – fast 120 Kilometer. Und da es teilweise über offenes Gelände geht und Windböen bis mehr als 40 km/h laut Wettervorhersage möglich sind, könnte das knifflig werden.

Der Col de Peyresourde ist der erste Anstieg. Lang, aber moderat steil auf breiter Straße. Jens Voigt wird bei Eurosport sicher wieder die Geschichte erzählen, wie er auf einem gelben „Kinderfahrrad“ den Berg hinauf fahren musste. Dazu wird man sicher daran erinnern, dass dort Tadej Pogacar 2020 Zeit herausholte. In diesem Jahr ist die Konstellation eine andere, denn es ist der erste von drei schweren Anstiegen.

Anschließend geht es nach der schnellen Abfahrt nach Loudenvielle zum nächsten Berg. Bis zum Gipel des Col de Val Louron-Azet geht es siebeneinhalb Kilometer mit satten 8% bergauf. Vor allem im unteren Teil sind die Serpentinen recht steil. Der Gipfel ist 28,9 Kilometer vor dem Ziel erreicht und es geht hinab zum Fuße der letzten Steigung. Der Schlussanstieg ist 16 Kilometer lang und heftig!

Dieser Col du Portet ist ein langer und steiler Anstieg, der erst vor der Tour-Premiere 2018 asphaltiert wurde. Die Steigung ist mit 8.7% angegeben und der untere Teil wurde schon vor 2018 oft bei Rennen genutzt, denn es ist die Anfahrt zum Pla d’Adet.

Nun biegt man nach dem steilen Stück aber nicht nach links zum Pla d’Adet ab, sondern rechts weg und dann geht es einfach weiter in vielen Kehren auf schmaler Straße steil hinauf.

Es ist ein Berg, an dem es gilt, sich die Kräfte gut einzuteilen. Sollten früh Lücken zwischen den Favoriten reißen, wird wohl jeder sein Tempo fahren. Es zählt einfach Watt je Kilogramm. Jeder der Klassementfahrer wird alles geben und am Ende wohl „sein Tempo“ fahren. Dann zeigt sich, wie groß die Leistungsunterschiede bergauf sind.

Die Sprintwertung:
KM 113.4 – BAGNÈRES-DE-LUCHON

Die Bergwertungen:
1 | Km 129.1 – Col de Peyresourde (13.2km at 7%)
1 | Km 149.5 Col de Val Louron-Azet (7.4km at 8.3%)
HC | Km 178.4 – Col du Portet (16km at 8.7%)

Die Favoriten

Mit der langen Anfahrt und den drei schweren Anstiegen kommt nur ein exzellenter Kletterer für den Tagessieg in Frage. Ganz sicher wird man die Männer im Kampf um das Bergtrikot in der Offensive sehen. Wouter Poels, Nairo Quintana und auch Michael Woods liegen in der Gesamtwertung aussichtsreich und sie könnten diese Etappe prägen. Dazu sollte man sicher Fahrer wie Sepp Kuss, „Superman“ Lopez, Sergio Higuita, Jesús Herrada, Emanuel Buchmann, Dan Martin, Esteban Chaves und Bauke Mollema auf dem Zettel haben.

Sollten die Klassementfahrer am Ende um den Etappensieg kämpfen, scheint es bislang so, als würde es auf ein Duell zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar hinauslaufen.

***** –
**** Tadej Pogačar
*** Jonas Vingegaard, Wout Poels
** Richard Carapaz, Nairo Quintana, Rigoberto Uran, Enric Mas, E. Buchmann
* M. Woods, R. Porte, S. Kuss, A. Valverde, J. Fuglsang, M.A. Lopez, J. Herrada, R. Guerreiro, B. Mollema, I. Izagirre, S. Higuita, D. Martin

Start: 12:05 Uhr
Ziel: ~ 17:10 Uhr

Die noch anstehenden Etappen der Tour 2021

Bild 3 von 3

Profil der 21. Etappe der Tour de France 2021