Neilson Powless (EF Education-Nippo) hat das spanische Eintagesrennen Clásica San Sebastián gewonnen. Der US-Amerikaner setzte sich in San Sebastian nach 223 Kilometern im Dreiersprint vor Matej Mohorič (Bahrain-Victorious) und Mikkel Honoré (Deceuninck-QuickStep) durch.

Sie hatten sich in der Abfahrt nach dem vorletzten Anstieg gemeinsam mit Lorenzo Rota aus dem Feld abgesetzt und sich auch in der letzten Steigung vorn behauptet. Für den 24-jährigen Powless ist es der erste Erfolg seiner Karriere.

„Ich kann nicht beschreiben, wie viel dieser Sieg für mich bedeutet. Wir waren nicht die Favoriten für dieses Rennen, aber wir haben es clever gestaltet und unsere Karten perfekt ausgespielt“, so Powless im Siegerinterview. „Das ist mein erster Profi-Sieg, ich bin einfach unglaublich glücklich. Diesen Sieg hier in San Sebastian einzufahren, mit einem Sportdirektor im Auto, der aus der Gegend stammt (Anmerk. Juan Manuel Garate), und vor diesen enthusiastischen Fans macht mich einfach glücklich“, so Powless.

So lief das Rennen

Zu Beginn des Rennens setzte sich eine große Gruppe ab. Riabushenko (UAD), Romo (APT), Jacobs (MOV), Barrenetxea (CJR), Rojas (MOV), Cabot (TEN), Calmejane (ACT), Chérel (ACT), Bizkarra (EUS), Hardy (ARK), Conti (UAD), Vervloesem (LTS) und Cabedo (BBH) wurden vom Feld ziehen gelassen und man kontrollierte den Rückstand.

Etwas mehr als 65 Kilometer vor dem Ziel, im Anstieg zum Jaizkibel griff Romo an der Spitze an und hängte seine Begleiter ab. Das Feld dünnte sich bereits aus und lag nur noch rund zwei Minuten dahinter.

Etwa 45 Kilometer vor dem Ziel, im vorletzten Anstieg des Tages, griff Mikel Landa an und Simon Carr ging mit. Da wurde mit Romo auch der letzte Fahrer der frühen Ausreißergruppe eingeholt. Carr ließ Landa stehen und erreichte den Gipfel des Erlaitz allein an der Spitze. 

Nach der Abfahrt schlossen Neilson Powless, Matej Mohorič, Lorenzo Rota und Mikkel Honoré zu Carr auf. Das Quartett hatte sich offenbar bergab aus dem Feld der Favoriten lösen können. Die fünf Spitzenreiter bauten ihren Vorsprung bis zur letzten Steigung auf mehr als eine Minute aus.

Im steilen Murgil griff Powless rund neuneinhalb Kilometer vor dem Ziel an und zog davon. Doch kurz vor dem Ende der Steigung konnten Mohoric und Honore wieder zu ihm aufschließen. Zu dritt gingen sie auf die letzten rund acht Kilometer zum Ziel. In der Abfahrt konnte Lorenzo Rota auch noch zum Trio aufschließen. 

Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel versteuerte sich Mohoric in einer Rechtskurve und musste ausklicken. Honore war direkt dahinter, versuchte auszuweichen und krachte gegen die Mauer am Straßenrand. Rota kam zu Fall, nachdem das Rad von Honore auf die Straße schleuderte. Nur Powless konnte abbremsen und weiterfahren. Er sagte nach dem Rennen, dass er auf seinem Garmin die scharfe Kurve sah und deshalb etwas vorsichtiger fuhr.

Sowohl Mohoric, als auch Honore konnten auf den verbleibenden Kilometern zum Ziel wieder aufschließen und es kam zum Dreiersprint, den Powless knapp gewann. Rota wurde Vierter. Den Sprint der Verfolger gewann Alessandro Covi vor Julian Alaphilippe.