Rad-WM 2021: Elisa Balsamo ist neue Weltmeisterin

Die Italienerin Elisa Balsamo hat das WM-Straßenrennen der Frauen gewonnen. Lisa Brennauer wurde Neunte.

Elisa Balsamo

Die Italienerin Elisa Balsamo ist neue Straßenweltmeisterin. Die 23-Jährige setzte sich in Leuven nach 158 Kilometern im Sprint vor der Niederländerin Marianne Vos durch. Bronze gewann die Polin Katarzyna Niewiadoma. Beste Deutsche war Lisa Brennauer auf Rang neun. 

So lief das Rennen

Nach dem Start in Antwerpen setzte die Slowenin Urska Bravek die erste Attacke und einige Fahrerinnen versuchten eine Gruppe zu initiieren. Das Feld kontrollierte das Rennen und so erreichte man geschlossen die erste Zielpassage nach eineinhalb Rennstunden. Auf dem Flandrien Circuit dünnte sich das Feld aus, aber es blieb lange eine große Gruppe zusammen. Dann wurde 50 Kilometer vor dem Ziel das Tempo angezogen und das Feld zerfiel in viele Gruppen. Die Niederländerinnen versuchten anschließend eine neue Gruppe zu initiieren, auch die Schweizerin Marlen Reusser attackierte. Doch keine Gruppe konnte sich entscheidend absetzten. Es folgte eine Phase mit vielen Angriffen und Konterattacken bis man Leuven wieder erreichte.

BDR-Team muss Taktik umstellen

Kurz bevor es auf die beiden Schlussrunden ging, setzte sich die Französin Aude Biannic einige Meter ab. Das Verfolgerfeld bildeten fast 50 Fahrerinnen. Auch Lisa Brennauer und Franziska Koch gehörten zu dieser Gruppe. Liane Lippert, vor wenigen Tagen noch bei der Europameisterschaft in einer super Form, fühlte sich schon vor dem Rennen nicht sehr gut und konnte im Finale keine Rolle spielen. „Ich hatte eigentlich einen ganz guten Tag, leider nicht alle von unserer Mannschaft. Das war richtig schade und da mussten wir schnell drauf reagieren und haben Romy (Kasper) und Franzi (Koch) etwas mehr geschont“, so Brennauer nach dem Rennen. Mieke Kröger hatte ihren Start absagen müssen und wurde durch Lea Lin Teutenberg ersetzt. „Ich möchte dennoch sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass jeder der Mannschaft alles gegeben hat, deshalb danke an das Team. Aber dennoch hätten wir mit mehr Fahrerinnen hier im Finale sein sollen und müssen“, so Brennauer. 

Etwa 27 Kilometer vor dem Ziel attackierte Marlen Reusser erneut und setzte sich ab. Sie schloss zu Biannic auf, doch schnell wurde nachgesetzt und die Attacke neutralisiert. Etwa fünf Kilometer später griff die Spanierin Garcia an und löste sich. Lange hielt sich Garcia an der Spitze, wenn auch mit wenigen Sekunden Vorsprung. Doch 10 Kilometer vor dem Ziel war die Spanierin wieder eingeholt, nachdem sich Annemiek van Vleuten vor die Gruppe gespannt hatte und das Tempo hoch hielt. 

Es folgten weitere Attacken, doch am Ende fiel die Entscheidung im Sprint und Elisa Balsamo holte den Titel. Lisa Brennauer hatte an einem der Anstiege vor dem Sprint schon Probleme direkt den Attacken zu folgen und landete schließlich auf Rang neun. „Am Ende hatte ich einfach nicht mehr dir Kraft, gut in Position zu fahren und noch einen Sprint zu fahren“, sagte Brennauer nach dem Rennen. „Es ist sehr schade, dass es Liane (Lippert) nicht gut ging, denn sie war in einer super Form und hätte hier heute im Finale das Zeug gehabt, ganz vorn mitzufahren und wäre für uns eine super Karte gewesen, die wir hätten spielen können“, so Brennauer.