Primož Roglič (Jumbo-Visma) hat die 102. Auflage des ältesten Eintagesrennens gewonnen. Der Slowene siegte nach 190 Kilometern von Magenta zur Superga in Turin vor Adam Yates (Ineos Grenadiers). Dritter wurde João Almeida (Deceuninck-QuickStep).
In der Schlusssteigung zur Basilika Superga in Turin hatten sich Yates und Roglic abgesetzt. Auf dem letzten Kilometer versuchte Yates seinen Begleiter abzuhängen, wurde ihn aber nicht los. Roglic war stärker, setzte den Konter und siegte. „Es war ein schweres Rennen“, sagte Roglic nach dem Rennen. Er habe die Attacke von Yates erwartet, wäre sich aber nicht sicher, gewesen, ob er folgen könne: „Man weiß nie genau, was in den Beinen steckt, mal klappt es, mal nicht so. Heute konnte ich folgen und den Sieg einfahren“, so Roglic. „Ich bin sehr happy mit meinem Rennen, aber auch mit der Leistung des Teams. Wir haben von Beginn an gearbeitet und die Ausreißer kontrolliert und waren dann bei den Windstaffeln vorn. Ich bin sehr zufrieden“, so der Sieger.
Lange hatten sechs Ausreißer das Rennen bestimmt. Oier Lazkano, Juri Zanotti, Mattia Frapporti, Joan Bou, Kevin Vermaerke und Davide Orrico wurden vom Feld zunächst einige Minuten weggelassen, doch man kontrollierte den Rückstand. Der Vorsprung der Ausreißer schmolz nach und nach zusammen. Mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel teilte sich das Feld als sich Windstaffeln bildeten. Rund 20 Fahrer schlossen zur Spitze auf – darunter auch einige der Top-Favoriten – Alaphilippe, Almeida, Hirschi, Valverde, Froome, Roglic, Foss und Woods.
Als es rund 25 Kilometer vor dem Ziel das erste Mal den Superga-Anstieg hinauf ging, lag die Spitze 30 Sekunden voraus. Im Anstieg fiel die Gruppe auseinander, hinten im Feld setzte sich Adam Yates ab und sprang nach vorn zur Gruppe um Alaphilippe und Roglic. Auch Nairo Quintana, Pavel Sivakov und Michael Storer schafften den Sprung nach vorn.
Rund 20 Kilometer vor dem Ziel, kurz vor dem Ende der Steigung attackierte Vansevenant und setzte sich aus der Spitzengruppe ab. Vansevenant behauptete sich in der Abfahrt vorn und ging mit rund 20 Sekunden in die Schlusssteigung. Majka erhöhte in der Verfolgung das Tempo und Alaphilippe ging mit. Doch beide konnten nicht durchziehen und fielen wieder zurück.
Yates zog wenig später an und durch. Zunächst konnten nur Pogacar, Roglic, Almeida, Valverde und Woods folgen. Sie überholten vier Kilometer vor dem Ziel Vansevenant. Yates zog das Tempo mehrfach an und schüttelte nach und nach die Konkurrenz ab. Nur Roglic konnte die Lücke zum Briten noch einmal schließen. Yates attackierte auf dem letzten Kilometer, doch Roglic konnte folgen und holte sich dann den Sieg. Der Vuelta-Sieger ist nun einer der Top-Favoriten für Il Lombardia am Samstag – dem letzten Monument der Radsaison 2021.