Satte 43 Saisonsiege stehen zu Buche – nur das Team Deceuninck-QuickStep feierte 2021 mehr Erfolge. Jumbo-Visma verpasste zwar das große Ziel, die Tour de France zu gewinnen, doch man lieferte eine sehr gute Saison. Im Frühjahr gewann Wout van Aert das Amstel Gold Race und Gent-Wevelgem, Primoz Roglic die Baskenland-Rundfahrt und Jonas Vingegaard Settimana Internazionale Coppi e Bartali. Dazu gab es einige Etappensiege bei Tirreno-Adriatico und Paris-Nizza.
Zum Giro schickte man nicht das beste Team, doch Tobias Foss überraschte mit einem Top10 Ergebnis und bewies sein Potenzial. Im Sommer schied Primoz Roglic bei der Tour nach Sturz früh aus, aber Wout van Aert gewann drei Etappen, Sepp Kuss eine Etappe und Jonas Vingegaard wurde hinter Tadej Pogacar Gesamtzweiter. Sehr beeindruckend!
Primoz Roglic holte sich dann im Nationaldress Olympiagold im Zeitfahren und gewann anschließend zum dritten Mal in Folge die Spanien-Rundfahrt. Wow! Wout van Aert dominierte die Tour of Britain, Nachwuchssprinter Olav Kooij ließ sein Potenzial mehrfach aufblitzen und Roglic siegte zudem noch beim Giro dell’Emilia und Mailand-Turin.
Über das ganze Jahr gesehen lieferte die Mannschaft ab und man darf durchaus zufrieden sein. Für die Teamleitung besonders wichtig, dass neben den Topstars Van Aert und Roglic auch die jungen Fahrer ihr Potenzial deutlich unter Beweis stellten. So konnte man auch die Pausen von Tom Dumoulin und Dylan Groenewegen nahezu problemlos kompensieren.
Sanfter Umbruch
Mit Tony Martin, George Bennett, Paul Martens, Antwan Tolhoek und Maarten Wynants verlassen langjährige Kräfte das Team. Einen großen Umbruch wird es dennoch nicht geben, vielmehr wird der Prozess der sanften Veränderung fortgesetzt. Van Aert, Roglic, Groenewegen zählen weiter zum Team, und mit Vingegaard und Foss stehen die neuen Top-Fahrer bereit, um Steven Kruijswijk, Robert Gesink & Co abzulösen. Zudem setzte man konsequent auf junge Talente und hat sich mit dem Nachwuchsteam einen Unterbau geschaffen.
Man darf gespannt sein, ob man sich in Sachen Grand Tours erneut voll auf die Tour konzentriert, oder Dumoulin, Kuss und Vingegaard vielleicht beim Giro oder der Vuelta eine Chance einräumt. Für Roglic dürfte die Tour wohl erneut das Top-Saisonziel sein. Doch mit dem ausgewogenen Kader und einem Wout van Aert im Team ist man ganz sicher auch bei den Klassikern in der Lage, ganz vorn mitzufahren.
Die anderen Folgen der Reihe „Saisonbilanz“
