Saison 2021: Die Bilanz der WorldTour-Teams | AG2R Citroën – ein Schritt vorwärts

In einer Serie schauen wir auf die Leistungen der World-Tour-Teams im Jahr 2021. Für AG2R Citroën ging es einen Schritt voran. Rang 8 im WorldRanking.

Ben O'Connor

Zwölf Saisonsiege holte die französische Mannschaft im Jahr 2021 – mehr als doppelt so viele, wie in der Saison zuvor. Dazu gab es weitere gute Resultate und Erfolge – beispielsweise der Gewinn des Bergtrikots beim Giro durch Geoffrey Bouchard oder Gesamtrang vier von Ben O’Connor bei der Tour de France. Nicht ohne Grund steht die Mannschaft von Vincent Lavenu in der oberen Hälfte des WorldRankings.

Für das Team enorm wichtig war der neue Sponsor, denn mit Citroën bekam man die nötige Zukunfts-Sicherheit. Den Abgang von der großen Identifikationsfigur Romain Bardet konnte man mit intelligenten Transfers gut kompensieren. Denn zwar lieferten Bob Jungels und Greg van Avermaet keine Super-Saison, aber Fahrer wie Ben O’Connor trumpften auf. Auch die Verpflichtung des belgischen Klassikertalents Stan Dewulf erwies sich als goldrichtig und er wird wohl auch in Zukunft Freude bringen. 

Dazu waren es die jungen Fahrer, die man über einen längeren Zeitraum aufbaute, die ablieferten. Beispielsweise Benoît Cosnefroy und auch Vuelta-Etappensieger Clément Champoussin. Auch Aurélien Paret-Peintre machte einen Schritt in die richtige Richtung. In manchen Rennen wirkte es fast so, als sei der „Verlust“ von Bardet und Pierre Latour eher eine Befreiung.

Einen großen Umbruch gibt es nun erwartungsgemäß nicht, sondern der Weg der Verjüngung wird weiter verfolgt. Es verlassen vor allem ältere Fahrer das Team – Gallopin, Gougeard, Frank, Gastauer sind beispielsweise alle Ü30. Neu ins Team kommen der Elsässer Antoine Raugel, der zuletzt in der Nachwuchsmannschaft von Konkurrent Groupama-FDJ fuhr, aber bereits 2020 Stagiaiere bei AG2R war. Der Österreicher Felix Gall kommt von DSM und Valentin Paret-Peintre rückt zu seinem älteren Bruder auf ins Profi-Team.

Die Mannschaft von Vincent Lavenu hat schwierige Jahre hinter sich. Nun hat man einen finanzkräftigen Partner mit an Bord, neues Material und das Team verjüngt. Klar, man ist nicht Ineos, oder hat einen zahlungswilligen Scheich Scheich in der Hinterhand, aber es scheint so, als habe man einen großen Schritt nach vorn gemacht und das Team gut für die kommenden Jahre aufgestellt. Erwischen Calmejane, Van Avermaet und Jungels in der kommenden Saison wieder ein besseres Jahr, wird das dem Team zusätzlich gut tun. Doch vor allem wegen der vielen jungen Talente im Team wird man sicher selbstbewusst und ambitioniert in die Zukunft schauen.


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