Karte Kuurne-Brüssel-Kuurne 2022

Nur einen Tag nach dem Omloop Het Nieuwsblad geht es mit Kuurne-Brüssel-Kuurne weiter. Große Teile des Starterfeldes sind mit dem vom Vortag identisch, aber es sind ein paar mehr endschnelle Fahrer dabei – beispielsweise Caleb Ewan, Tim Merlier, Fabio Jakobsen rücken ins Aufgebot ihrer Teams. Auch bei Jumbo-Visma stellt man nach dem Sieg beim Omloop von Wout van Aert um. So rücken David Dekker und Neuzugang Christophe Laporte ins Team, Van Aert ist nicht am Start.

Denn der Parcours ist weniger anspruchsvoll und die Chancen für die Sprinter stehen meist gut. In den letzten Jahren halten sich Sprintentscheidung und Ausreißertriumph etwa die Waage. Kuurne-Brüssel-Kuurne st es kein leichtes Rennen. Satte 13 Anstiege müssen 2022 bewältigt werden. Doch vom letzten Helling sind es eben noch rund 50 Kilometer bis ins Ziel und so können starke Teams den Ausreißern noch einen Strich durch die Rechnung machen. Es gehört zum Charakter des Rennens, dass man vorher nicht so genau weiß, ob ein Feld um den Sieg sprintet, oder ein Ausreißer jubelt. Spannend ist es meist!

Die Strecke

Das Rennen startet und endet in Kuurne, unweit der Pferderennbahn. Der kleine Vorort von Kortrijk zelebriert Radsport. In familiärer Atmosphäre. Typisch belgisch. Eine kleine Kapelle zieht gewöhnlich vom Einschreiben entlang der Busse. In Coronazeiten natürlich alles nicht so einfach und auch in diesem Jahr ist der Busparkplatz für die Fans nicht zugänglich. Nach dem Start geht es gen Westen, in Richtungen Tiegemberg, dem ersten Helling. Er ist seit 2021 wieder mit im Programm.

In diesem Jahr ist die Strecke leicht verändert, sind einige Anstiege neu. Der Parcours ist vielleicht insgesamt etwas schwerer geworden, am Charakter ändert sich aber nichts Grundlegendes.

Der Oude Kwaremont, Schauplatz und Schlüsselstelle der Flandern-Rundfahrt, ist 2022 nicht im Programm. Auch bei Kuurne-Brüssel-Kuurne war der Kwaremont meist ein rennprägender Abschnitt. So bleibt abzuwarten, ob die entscheidende Phase des Rennens bereits etwas eher beginnt. Vielleicht wird der Mont Saint-Laurent zur neuen Schlüsselstelle. Anschließend geht es dann über Kruisberg, Hotond und Trieu. Der Kwaremont wird weggelassen und es geht direkt zum letzten Helling, dem Kluisberg.

In Kuurne angekommen geht es auf eine 12,6 Kilometer lange Schlussrunde.

Die Favoriten

Grundsätzlich stellt sich die Frage: Wird das Rennen im Sprint entschieden, oder zerlegt sich das Feld in den Hellingen? Für einen Sprint kommen eine ganze Reihe von Fahrern in Frage. Caleb Ewan beispielsweise oder Tim Merlier. Auch QuickStep darf sich mit Fabio Jakobsen gute Chancen ausrechnen. Sie sind etwas unter Druck, nachdem sie am Samstag keinen Fahrer auf dem Podium platzieren konnten. Aber wollen sie wirklich mit Jakobsen gegen Ewan, Merlier, Laporte, Colbrelli, … sprinten? Es bleibt abzuwarten, was ihr Plan ist, aber man darf nach dem weniger guten Samstag von einem couragierten Auftritt ausgehen.

Die Liste der endschnellen Männer ist ziemlich lang, das macht es für die Mannschaften, die keinen Sprint wollen, nicht einfacher. Denn je mehr Teams gern einen Sprint sehen wollen, desto schwieriger wird es, die Meute auf den letzten 50 Kilometern auf Distanz zu halten. Wenn man denn überhaupt eine Lücke reißen kann, versteht sich. Nimmt man zu Merlier, Ewan, Colbrelli, Laporte und Jakobsen noch Nizzolo, Capiot, Coquard, Degenkolb, Kristoff, Stuyven, Laas und Trentin dazu, kommt man auf mehr als ein Dutzend endschneller Männer. Man darf wohl mit einem Sprint einer großen Gruppe/kleinen Feldes rechnen.

Die Fahrer, die frisch ins Rennen gehen, haben möglicherweise einen Vorteil gegenüber denen, die am Samstag bereits tiefgehen mussten. Fahrer wie Sonny Colbrelli werden die Anstrengungen vom Omloop Het Nieuwsblad sicher spüren.

***** Fabio Jakobsen
**** Caleb Ewan, Tim Merlier
*** Alexander Kristoff, Sonny Colbrelli, Jasper Stuyven, Christophe Laporte,
** Giacomo Nizzolo, Jordi Meeus, Bryan Coquard, Greg van Avermaet, Anthony Turgis, Yves Lampaert, Andrea Pasqualon, Tom Pidcock
* Amaury Capiot, Florian Sénéchal, Matteo Trentin, John Degenkolb, Matej Mohorič

Start: 12:06 Uhr
Ziel: ~17 Uhr

Startliste bei FirstCycling