Etwas mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Tadej Pogačar (UAE) auf einem der Schotter-Sektoren an die Spitze und riss eine kleine Lücke. Der Slowene zog durch und baute seine Führung schnell auf mehr als eine Minute aus. Der Toursieger behauptete sich bis ins Ziel vorn und konnte in Siena nach 184 Kilometern ausgiebig jubeln. In dieser Saison hatte er zuvor nur die UAE Tour bestritten, die er ebenfalls souverän gewann.

Bei der 16. Auflage der Strade Binache wurde Altmeister Alejandro Valverde (Movistar) Zweiter. Platz drei ging an Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl). Ein Massensturz rund 100 Kilometer vor dem Ziel hatte großen Einfluss auf das Rennen. Einige der Favoriten stürzten schwer. So auch Julian Alaphilippe und Tiesj Benoot. Benoot musste das Rennen sogar aufgeben. Auch Pogacar war zu Fall gekommen und hatte sich leicht am Ellenbogen verletzt. Offenbar beeinträchtigte ihn dies aber nicht sonderlich.

So lief das Rennen

Die frühe Ausreißergruppe bildeten Marco Brenner (DSM), Leon Heinschke (DSM), Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty – Gobert), Sergio García (EOLO-Kometa), Simone Bevilacqua (EOLO-Kometa), Edoardo Zardini (Drone Hopper – Androni Giocattoli), Samuele Zoccarato (Bardiani-CSF-Faizanè), Davide Martinelli (Astana Qazaqstan), Lilian Calmejane (AG2R Citroën). Das Feld ließ sie zunächst ziehen, so fuhren sie schnell mehr als fünf Minuten voraus.

Etwas weniger als 100 Kilometer vor dem Ziel fiel das Feld nach einem Massensturz auseinander. Bei starken Windböen kamen einige Fahrer zu Fall. Tiesj Benoot musste das Rennen aufgeben, Julian Alaphilippe überschlug sich spektakulär und lag schnell zwei Minuten zurück. Erst rund 76 Kilometer vor dem Ziel schaffte er wieder den Anschluss an das Feld.

Die Spitze dünnte sich immer weiter aus. Auf die letzten 60 Kilometer gingen Brenner, Van der Hoorn, Zoccarato und Calmejane an der Spitze mit rund 1:10 min Vorsprung auf das Feld. Rund 53 Kilometer vor dem Ziel wurden auch sie eingeholt.

Pogacar zieht davon

Wenig später zogen Wellens und auch Alaphilippe das Tempo an und die Favoritengruppe dünnte sich aus. Pogacar forcierte und riss 50 Kilometer vor dem Ziel eine Lücke. Carlos Rodriguez machte sich allein auf die Verfolgung. Er konnte die Lücke aber auch nicht schließen und wurde 25 Kilometer vor dem Ziel vom dezimierten Feld wieder eingeholt. Pogacar lag da bereits mehr als 1:20 min vorn.

Im nächsten Schotterstück erhöhte Asgreen das Tempo und es löste sich eine kleine Gruppe mit Valverde, Wellens, Simmons und Narvaez. Asgreen ließ 18 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter stehen und zog davon. Nach dem letzten Schottersektor, etwas mehr als 11 Kilometer vor dem Ziel, schloss Valverde zu ihm auf. Am Ende holte sich Valverde Rang zwei, Asgreen wurde Dritter.