Start und Ziel ist für Hobbysportler am gleichen Ort: in Eschborn. „Wir Profis haben es aber schon dort etwas besser, denn meist sind viele Hobbysportler nach ihrem Rennen vor Ort und es ist beim Einschreiben eine schöne Atmosphäre. Zumindest war das vor Corona so und wird hoffentlich bald wieder so sein“, sagt Lokalmatador John Degenkolb.
Nach dem Start geht es zunächst nach Frankfurt. „Das ist echt mega und immer wieder beeindruckend, durch die City und die Häuserschluchten zu fahren. Allein dafür lohnt sich schon ein Start – auf komplett gesperrter Strecke durch das Bankenviertel zu fahren ist echt cool“, so Degenkolb.
Körner aufheben für die letzten Kilometer am Feldberg
Anschließend geht es in Richtung Feldberg. Für die Profisportler nicht das größte Hindernis, für die Hobbysportler aber der Scharfrichter. „Bei uns Profis wird im Feld meist moderat hochgefahren, aber so ganz ohne ist das auch für uns nicht. Für die meisten Hobbysportler ist das aber sicher die größte Herausforderung. Man sollte sich die Kräfte gut einteilen und nicht überziehen, sonst kann es obenraus bitter werden.
Denn ab der Kreuzung Sandplacken wird es für die letzten zweieinhalb Kilometer noch mal schwerer. Dann werden aus den 4-5 % Steigung 7,8 und sogar 9%. Hier sollte man noch ein paar Körner übrig haben“, erklärt Degenkolb.
„Ich empfehle auch den Hobbysportlern beim der Velotour die Jacke oder Weste bereits kurz vor der Kuppe drüber zu werfen, denn sobald es in die Abfahrt geht, nimmt man direkt Schwung auf und da sollte man konzentriert bei der Sache zu sein und die Hände am Lenker lassen“, fügt er hinzu.
Gerade in der Gruppe sollte man trotz abgesperrter Straßen in der langen Abfahrt vom Feldberg stets aufmerksam sein. „Die Abfahrt ist nicht superkompliziert, aber unten raus gibt es schon 2-3 Kurven, wo man die Geschwindigkeit gut einschätzen muss und auch etwas runterbremsen, um die Kurven gut nehmen zu können. Aber auf dem guten Belag ist das überhaupt kein Problem. In Schloßborn gibt es die eine Linkskurve, bei der man aufpassen muss. Da kommt man mit ordentlich Tempo, die Hauptstraße geht nach rechts, wir biegen aber links ab – da wird nicht umsonst drauf hingewiesen“.
Nachdem der Feldberg geschafft ist, geht es in eine lange Abfahrt. „Hier ist es wichtig, nicht auszukühlen. Je nach Wetterverhältnissen sollte man sich etwas überziehen. Meist ist es ratsam, zumindest eine Regenweste dabei zu haben. Meine Faustformel für den Feldberg ist: Wenn es oben über 10 Grad ist, braucht man nicht unbedingt was, aber wenn es einstellig ist, dann Jacke oder Weste mitnehmen.
Nach der langen Abfahrt geht es am Ruppertshainer wieder bergauf. „Das ist ein richtig räudiger Berg“, sagt Degenkolb und lacht. „Ohne Mist, der wird von vielen echt unterschätzt. Man kommt zwar unten rein mit Speed, aber es ist steil und wird erst so nach 1 km wieder flacher. Das ist dann schon eine Herausforderung, grade wenn man nach der langen Abfahrt nicht mehr so im Rhythmus ist. Das Ding kann sich dann ziehen wie Kaugummi. Den Ruppertshainer sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, so Degenkolb.
Mammolshainer – Genuss pur und das 70er-Schild als Ziel
Die letzte große Herausforderung ist für die Hobbysportler der Mammolshainer Stich. „Es geht schon hoch, bevor das gefürchtete Steilstück beginnt. Hier sollte man also nicht überrascht sein, wenn es schon vorher schwer geht“, sagt Degenkolb. „Aber die Stimmung am Mammolshainer ist so genial. Das ist Radsport pur. Die Kulisse pusht mich jedes Mal extrem. Klar, Eschborn-Frankfurt ist mein Heimrennen, aber ich mag es vor allem auch wegen der Strecke und der Fans. In Frankfurt, am Mammolshainer, aber auch an anderen Stellen entlang der Strecke ist eine tolle Stimmung und es ist auch immer wieder cool seinen Namen zu hören“, sagt Degenkolb.
Für den Mammolshainer hat er eine Spezial-Taktik, wenn es bereits schwer geht. „Sobald das Steilstück vorbei ist, heißt es auf die Zähne beißen, den Rhythmus voll beibehalten. Für mich ist die Stelle, wo die Rechtskurve abknickt der allerspäteste Moment, um auf das große Blatt zu schalten. Dann zieht es noch eklig weiter. Wenn man dann das 70er-Schild sieht, ist man zwar noch lange nicht oben, aber ich gaukele mir immer vor, wenn man das Schild sieht, dann hat man es geschafft“, sagte Degenkolb und lacht. „Für uns sind es dann noch 20 Sekunden und wir haben tatsächlich geschafft“. Für die meisten Hobbysportler werden es wohl noch einige Sekunden mehr sein.
Die Hobbysportler haben in Eschborn ihr Ziel erreicht und können nach einer Erfrischung den Start der Profis anschauen. Für die Profis geht es dann in die Innenstadt nach Frankfurt, wo das Ziel an der Alten Oper erreicht ist. „Die neue Schleife am Main ist toll und hat das Rennen noch einmal aufgewertet. Im Finale des Rennens habe ich natürlich keinen Blick für die Schönheiten Frankfurts, aber ich genieße die Kulisse. Wir Profis haben während der Corona-Pandemie viele Rennen ohne Publikum bestritten und es ist schon so, dass wir eine Kulisse, wie beispielsweise am Mammolshainer, nun noch mehr genießen können“.
Alle Infos zur ŠKODA Velotour am 1. Mai 2022 gibt es hier
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Auch 2022 gibt es für die Hobbysportler wieder drei Stecken zur Auswahl:
Die lange Strecke, ŠKODA Velotour Classic, führt über 100 Kilometer. Die ŠKODA Velotour Express (88 km, ohne Mammolshainer). Und die ŠKODA Velotour Skyline (40 nahezu komplett flache Kilometer zwischen Eschborn und Frankfurt).