Jumbo-Visma – als Team überragend
Als Team-Manager bei Jumbo-Visma findet man mehrere Foto-Motive im Paris-Nizza-Ordner, die man sich gern ins Büro hängen würde. Beispielsweise das Bild, wie sich Roglic und Van Aert in Nizza in den Armen liegen. Der dankbare Sieger mit dem überragenden Helfer, der das Gelbe Trikot bis nach Nizza schleppte. Oder der Dreifach-Sieg zum Auftakt – das Foto der drei Jumbo-Visma-Jungs jubelnd auf der Zielgeraden macht sich an der Wand hinter dem Chef-Schreibtisch sicher gut. Beispielsweise bei Sponsoren-Verhandlungen.
Das Team Jumbo-Visma hat bei Paris-Nizza beeindruckend abgeliefert, auch wenn am Ende nur drei Mann das Ziel erreichten. Mike Teunissen, Christophe Laporte, Rohan Dennis – diese drei zeigten, solange sie noch im Rennen waren, eine exzellente Vorstellung. Dazu ein Nathan Van Hooydonck, der vor allem zu Beginn beeindruckte. Drei Etappensiege, Gelb und die Sprintwertung – die Ausbeute ist beeindruckend.
Doch es brauchte das gesamte Team, um am Ende tatsächlich Gelb sicher nach Nizza zu tragen. Roglic wirkte am Schlusstag schlagbar und angezählt. Doch genau solche Siege sind es, die für einen besonderen Spirit sorgen. Dazu gehört auch, dass man zum Auftakt Laporte in seiner Heimat den Etappensieg und das Trikot überließ.
Das Team präsentierte sich als Mannschaft extrem stark, doch genau das wird beim Saisonhighlight Tour de France gefordert sein. Denn so wie es aktuell scheint, ist Tadej Pogacar Mann gegen Mann kaum zu schlagen. Und was Wout van Aert bei Paris-Nizza ablieferte lässt sich nur schwer beschreiben – er ist aktuell wohl der kompletteste Fahrer der Welt. Aufgrund seiner Kletterqualitäten vielleicht sogar noch stärker, als Sagan in seinen besten Jahren. Im Juli wird er sicher auf Grün fahren dürfen, nebenbei soll er noch Roglic nach Paris eskortieren. Auch wenn Roglic und Vingegaard die Männer für Grand-Tour-Siege sind, Wout van Aert ist Jumbo-Vismas wertvollster Fahrer.