1Søren Kragh Andersen – der Herausforderer
Pogacar probierte es am Poggio mehrfach, doch er kam nicht weg. Van der Poel, Van Aert, Turgis, Pedersen, … der Rest hing dran. Drei Mal attackierte Pogacar, ein Mal Roglic – sie kamen nicht weg. Doch dann ging Kragh Andersen an die Spitze und griff an. Volles Rohr, und siehe da – die Lücken gingen auf. Sogar Van Aert hatte Probleme, ans Rad von Pogacar zu springen, der als einziger direkt nachgesetzt hatte. Zu viert waren sie oben am Poggio voraus, gingen drei Sekunden vor Mohoric & Co in die Abfahrt.
Das war beeindruckend, was Kragh Andersen da zeigte! Seine Form muss exzellent sein, sonst wäre er zu solch Attacke nicht in der Lage gewesen. Schon 2021 war er bei Mailand-Sanremo stark, doch er ist nicht super endschnell und somit auf eine Attacke angewiesen. Mailand-Sanremo ist vielleicht nicht das perfekte Rennen für ihn, auch wenn er es durchaus gewinnen kann. Aber es kommen in den nächsten Wochen andere Rennen, die ihm noch mehr liegen dürften.
In dieser Verfassung ist Søren Kragh Andersen einer der größten Herausforderer von Van der Poel, Van Aert & Co. Schade für ihn und sein Team, dass es nun ausgerechnet kurz vor den Klassikern John Degenkolb mit einem Virusinfekt erwischt hat. Auch Teamkollege Nils Eekhoff ist nach schwieriger Zeit nicht bei 100%, stürzte auch noch bei Paris-Nizza. Nico Denz war auch krank – das Team DSM geht, wie viele andere Teams auch, gebeutelt in die flämischen Klassiker. Kragh Andersen wird es ohne starke Helfer schwer haben, könnte aber vielleicht doch für Achtungserfolge sorgen. Der Konkurrenz wird nicht entgangen sein, wie stark er aktuell ist.