Es ist eines der beliebtesten und ganz sicher schwersten flämischen Eintagesrennen. Die E3 Saxo Bank Classic wird bereits zum 64. Mal ausgetragen und gilt aus gutem Grund als „kleine Flandern-Rundfahrt“. Denn es führt über die gleichen Anstiege und ist knüppelhart. Im Vergleich zum flämischen Monument Ronde van Vlaanderen aber etwas kürzer. Meist bietet der rund 200 Kilometer (2022: 204 km) lange „E3 Harelbeke“ beste Radsportunterhaltung. Im Jahr 2021 siegte Kasper Asgreen nach beeindruckendem Solo und super Teamarbeit. Seit 2018 siegte übrigens stets ein QuickStep-Fahrer.
Mit Blick auf die Ronde ist es der erste richtige Härtetest. Alle Top-Fahrer schauen, was ihre Beine hergeben und man wird deutlich sehen, wer konkurrenzfähig ist und zu den Favoriten für die Flandern-Rundfahrt zählt.
Die Strecke
Der Parcours ist nahezu identisch mit dem von 2021. Start und Ziel des Rennens sind obligatorisch in Harelbeke. Nach dem Start führt der Kurs gen Norden und dann über Zottegem in Richtung Oudenaarde – dort steht mit dem Katteberg der erste von insgesamt 17 Hellingen an. In einem großen Bogen geht es anschließend über Geraardsbergen zurück gen Westen, nach Ronse. Über Oude Kruisberg, Knokteberg, Hotond und Kortekeer gehts zum Taainenberg, eine der Schlüsselstellen des Rennens. Meist fliegt das Peloton hier auseinander und es formieren sich verschiedene Gruppen. So beginnt meist rund 80 Kilometer vor dem Ziel das packende Finale des Rennens.
Auf dem Weg zum Ziel geht es dann über Berg Ten Stene zum Eikenberg und dann über Stationsberg und Kapelberg zum Paterberg-Kwaremont-Doppel. Die letzten Hellinge sind erneut Paterberg, Oude Kwaremont, Karnemelkbeekstraat und abschließend der Tiegemberg auf dem Weg zum Ziel in Harelbeke sein.
Die Hellinge
1. Katteberg |
2. La Houppe |
3. Kanarieberg |
4. Oude Kruisberg |
5. Knokteberg |
6. Hotondberg |
7. Korteker |
8. Taaienberg |
9. Berg ten Stene |
10. Boigneberg |
11. Eikenberg |
12. Stationsberg |
13. Kapelberg |
14. Paterberg |
15. Oude Kwaremont |
16. Karnemelkbeekstraat |
17. Tiegemberg |
Die Favoriten
In diesem fällt eine Prognose für die Rennen extrem schwer. Immer wieder fallen Fahrer nach Coronainfektion aus, oder brauchen nach Pause eine längere Zeit, wieder in Tritt zu kommen. Dazu hat einen Großteil des Pelotons bei Paris-Nizza ein anderes Virus umgehauen. Da fällt es schwer, die aktuelle Verfassung einiger Top-Klassikerfahrer einzuschätzen. Titelverteidiger Kasper Asgreen beispielsweise wurde zu Beginn der Saison auch durch eine Coronainfektion zurückgeworfen. Doch nun scheint er in guter Verfassung und zählt sicher zum Favoritenkreis. Sein Team QuickStep-AlphaVinyl ist wie immer sehr stark. Florian Sénéchal landete bei Mailand-Sanremo in den Top15. Bei Zdeněk Štybar, dem Sieger von 2019, muss man wohl ein Fragezeichen hinter die Form setzen. Denn er war einer der Fahrer, die bei Paris-Nizza krank wurden. Gemeldet ist auch der Deutsche Jannik Steimle.
Der letzte Nicht-QuickStep-Gewinner war Greg van Avermaet. Er kommt mit Oli Naesen, Bob Jungels und Stan Dewulf zum E3-Prjis. Dazu Michi Schär, Gijs Van Hoecke und Neo Antoine Raugel. Bei Naesen, der ebenfalls bei Paris-Nizza ausstieg und dann auch Mailand-Sanremo ausließ, ist die Form unklar, dennoch sollte das Team AG2R-Citroen in der Lage sein, das Rennen mit zu gestalten.
Ob Jumbo-Visma tatsächlich das neue QuickStep ist, wird sich zeigen. Sie haben mit Wout van Aert, Tiesj Benoot, Christophe Laporte, Edoardo Affini, Tosh Van der Sande, Nathan Van Hooydonck und Mike Teunissen eine superstarke Mannschaft am Start! Doch ob Benoot nach seinem Sturz bei Strade-Bianche wieder bei 100% ist, wird man abwarten müssen.
Auch Trek-Segafredo hat eine bärenstarke Truppe am Start. Japser Stuyven, Mads Pedersen, Quinn Simmons, Edward Theuns, Alex Kirsch – sie alle präsentierten sich diese Saison bereits stark! Gleich mehrere potenzielle Siegfahrer zu haben, ist gerade beim E3-Prijs taktisch von großem Vorteil. Bahrain-Victorious ist mit Sanremo-Sieger Matej Mohorič, dem starken Heinrich Haussler, Fred Wright und Jonathan Milan dabei.
Bei DSM dürfte Sören Kragh Andersen der Top-Mann sein. John Degenkolb war einer der Fahrer, die es bei Paris-Nizza erwischte und die dann auf Sanremo verzichten mussten. EF Education-EasyPost schickt mit Stefan Bissegger, Michael Valgren, Sebastian Langeveld, Owain Doull und Łukasz Wiśniowski auch ein starkes Team ins Rennen. Dazu gibt es noch einige weitere starke Fahrer. Wie etwa Stefan Küng, Sep Vanmarcke, Jhonatan Narváez, Peter Sagan und den superstarken Anthony Turgis, der bei Mailand-Sanremo Zweiter wurde.
(Die Startliste ist noch nicht final, die Sterne-Bewertung wird später aktualisiert)
***** –
**** Wout van Aert, Anthony Turgis
*** Sören Kragh Andersen, Matej Mohoric,
** Quinn Simmons, Kasper Asgreen, Mads Pedersen, Stefan Küng
* Jhonatan Narváez, Greg van Avermaet, Stan Dewulf, Jasper Stuyven, Tiesj Benoot
Startliste bei Firstcycling
Start: 12:15 Uhr
Ziel: ~ 17:00 Uhr