Biniam Girmay (Intermarché – Wanty – Gobert) hat den Klassiker Gent-Wevelgem gewonnen. Der Eritreer setzte sich nach 249 Kilometern von Ypres nach Wevelgem im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe vor Christophe Laporte (Jumbo-Visma) durch. Dritter wurde Dries Van Gestel (TotalEnergies), Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) landete auf Rang vier. Fünfter wurde Sören Kragh Andersen (DSM), der sich kurz vor dem Ziel aus der Verfolgergruppe abgesetzt hatte.
So lief das Rennen
Die frühe Ausreißergruppe des Tages bildeten Jelle Wallays (Cofidis), Johan Jacobs (Movistar), Alexander Konychev (BikeExchange – Jayco), Nikias Arndt (DSM), Ludovic Robeet (Bingoal Pauwels Sauces), Lindsay De Vylder (Sport Vlaanderen – Baloise) und Lars Saugstad (Uno-X). Das Feld ließ sie ziehen und kontrollierte den Abstand.
Etwas mehr als 100 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem Massensturz im Feld. So bildeten sich mehrere Gruppen. Einige Fahrer hatten Mühe, wieder zurückzukommen. Vor dem ersten Anstieg des Tages, dem Scherpenberg (96 km vor dem Ziel) blieb das Tempo im Feld hoch, so schmolz der Vorsprung der Ausreißer auf rund eineinhalb Minuten zusammen.
Als wenig später zum ersten Mal der Kemmelberg anstand, kam in der Anfahrt Jhonatan Narváez zu Fall. Das Feld riss auseinander und es formierten sich mehrere Gruppen, von denen sich aber einige wieder zu einem Feld zusammenschlossen. Nach einer Tempoverschärfung von Matej Mohoric formierten sich erneut Gruppen. Es entstand eine rund 15 Fahrer große Verfolgergruppe mit Mohoric, Van Avermaet, Van Baarle, Kirsch, Dewulf, Campenaerts, Asgreen, Dillier. Sie gingen etwa 30 Sekunden nach der Spitze und 30 Sekunden vor dem Feld auf die Naturstraßen.
Jakobs setzte sich an der Spitze ein wenig ab. Die Verfolgergruppe um Van Avermaet holte mehr als 65 Kilometer vor dem Ziel die frühen Ausreißer um Nikias Arndt ein. Auch Jakobs war wenig später gestellt.
Rund 57 Kilometer vor dem Ziel schloss die große Verfolgergruppe wieder zur Spitze auf. Kurz zuvor hatte sich Olivier Le Gac aus der Spitze abgesetzt, doch in der Anfahrt zum Monteberg wurde er wieder eingeholt. In die zweite Auffahrt zum Kemmelberg ging Arjen Livyns mit einigen Sekunden Vorsprung, wurde aber schnell eingeholt, als Asgreen und weitere Fahrer das Tempo forcierten.
So entstand eine stark besetzte neue Fluchtgruppe. Aus dieser lösten sich rund 50 Kilometer vor dem Ziel Laporte, Turgis und Campenaerts, wurden aber schnell wieder eingeholt. Weiter wurde attackiert, aber es löste sich keine Gruppe entscheidend. Die größere Verfolgergruppe schloss erneut auf.
Am Baneberg forcierte Tiesj Benoot das Tempo, doch die Gruppe ging gemeinsam in die letzte Auffahrt zum Kemmelberg. Diesmal war es Wout van Aert, der beschleunigte und einige Meter enteilte. Nach der Abfahrt formierte sich dann eine kleine Gruppe mit Laporte, Benoot, Van Aert, Asgreen, Pedersen, Mohoric, van Baarle und Kragh Andersen. Doch die Verfolgergruppen konnten die Lücke wieder schließen.
Etwas später, rund 25 Kilometer vor dem Ziel, setzen sich Laporte, Stuyven, Girmay und Van Gestel ab. Van Avermaert und Tiller machten sich auf die Verfolgung, wurden aber von der größeren Verfolgergruppe wieder gestellt. Die Verfolger hielten die vier Ausreißer lange auf rund 30 Sekunden, konnten die Lücke aber nicht schließen.
Im Rennen der Frauen siegte Elisa Balsamo (Trek-Segafredo). Die Weltmeisterin setzte sich nach 160 Kilometern im Massensprint vor Marianne Vos (Jumbo-Visma). Rang drei ging an Maria Giulia Confalonieri (Ceratizit-WNT).