Als Solist hat Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) das Pflaster-Monument Paris-Roubaix gewonnen. Er siegte nach 257 Kilometern von Compiègne nach Roubaix mit deutlichem Vorsprung. Zweiter wurde Wout van Aert (Jumbo-Vimsa), der den Sprint der Verfolger vor Stefan Küng (Groupma-FDJ) gewann.
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— Paris-Roubaix (@Paris_Roubaix) April 17, 2022
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So lief das Rennen
Direkt nach dem Start begannen die Attacken, doch es dauerte, ehe sich eine kleine Gruppe entscheidend absetzten konnte. Laurent Pichon (Arkéa Samsic), Owain Doull (EF Education-EasyPost) und Alexandr Riabushenko (Astana Qazaqstan) fuhren einige Sekunden Vorsprung heraus.
Rund 210 Kilometer vor dem Ziel teilte sich das Feld bei Seitenwind. Einige der Top-Favoriten waren im zweiten Teil des Feldes. So auch Mathieu van der Poel, Mads Pedersen und Wout van Aert.
Auf das erste Pflasterstück (160 km vor dem Ziel) ging die Spitze mit rund 1:20 Minuten Vorsprung auf das zweite Feld. Im zweiten Feld stürzte Pedersen. Vorn hatte Filippo Ganna rund 155 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt. Sein Ineos-Team machte danach keine Tempo mehr, bis er zurück war. So konnte das zweite Feld den Rückstand auf rund 30 Sekunden verkürzen.
Rund 146 Kilometer vor dem Ziel kam es im ersten Feld zu einem Massensturz. Viele Fahrer wurden aufgehalten. An der Spitze löste sich Niki Terpstra einige Sekunden. Dahinter formierte sich eine größere Gruppe mit Timo Roosen, Mike Teunissen (Jumbo-Visma), Filippo Ganna, Ben Turner, Dylan Van Baarle (Ineos Grenadiers), Davide Ballerini, Yves Lampaert, Florian Sénéchal, Jannik Steimle (Quick-Step Alpha Vinyl), Maciej Bodnar, Daniel Oss (TotalEnergies), Nikias Arndt (Team DSM), Sebastian Langeveld, Stefan Bissegger (EF Education-EasyPost), Juan Sebastián Molano (UAE Team Emirates), Max Kanter (Movistar Team) und Jens Reynders (Sport Vlaanderen). Sie holten Terpstra wenig später wieder ein. Die Gruppe mit Nils Politt lag wenige Sekunden dahinter.
An der Spitze löste sich Reynders einige Sekunden, hatte dann aber Defekt. Die Gruppe um Mathieu van der Poel und Wout van Aert lag 125 Kilometer fast zwei Minuten zurück. Etwa 111 Kilometer vor dem Ziel formierte sich an der Spitze eine kleine Gruppe mit Ballerini, Pedersen, Devriendt, Mohoric und Pichon. Nils Politt setzte einige Kilometer später gemeinsam mit Connor Swift nach.
Rund 100 Kilometer vor dem Ziel schloss das zweite Feld um Mathieu van der Poel zu den Verfolgern um die Ineos-Fahrer auf. Somit hatten sich nach mehr als 100 Kilometern die beiden Gruppen der Favoriten zusammengefunden.
Arenberg
In den Wald von Arenberg fuhren die fünf Spitzenreiter Ballerini, Pedersen, Devriendt, Mohoric und Pichon fast eine Minute vor Politt und Swift. Das Feld lag fast zwei Minuten zurück.
Ballerini hatte auf dem Pflaster einen Hinterraddefekt und fiel zurück zu Swift, der Politt auf dem Pflaster abgehängt hatte. Politt fiel zurück in die nächste Gruppe. Hinter dem Spitzen-Quartett entstand eine große Gruppe mit vielen der Favoriten. An der Spitze fiel Pedersen zurück.
80 Kilometer vor dem Ziel lagen die drei Spitzenreiter rund zwei Minuten vor dem Feld mit den großen Favoriten. Ballerini und Swift waren fast eingeholt, da ging Bissegger in die Offensive. Doch rund 15 Kilometer später waren auch sie wieder eingeholt.
Jumbo-Visma eröffnet das Finale
Im Abschnitt von Orchies bestimmte Jumbo-Visma das Tempo und es löste sich eine kleine Gruppe mit Van Aert, Stuyven, Kristoff, Van der Poel und anderen Fahrern.
.@JumboVismaRoad put their foot on the gas 🚴♂️💨💨💨
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Accélération de @JumboVismaRoad 🚴♂️💨💨💨#ParisRoubaix pic.twitter.com/9VY7TqmV5n
Aus der Verfolgergruppe löste sich Dylan van Baarle und ging mit etwas Vorsprung auf die Favoritengruppe in den schweren Sektor Mons-en-Pévèle. Dort fiel an der Spitze Pichon zurück. In der Favoritengruppe lösten sich Wout van Aert, Mathieu van der Poel und Stefan Küng, sie schlossen zu Van Baarle auf.
Van Aert hatte einen Defekt und musste das Rad wechseln, auch an der Spitze erwischte es Mohoric mit einem Reifenschaden und er fiel zurück. So ging Devriendt allein an der Spitze auf die letzten 37 Kilometer.
Dahinter lagen Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix), Wout van Aert (Jumbo-Visma), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers), Laurent Pichon (Arkéa-Samsic), Ben Turner (Ineos Grenadiers), Yves Lampaert (Quick-Step Alpha Vinyl), Matej Mohoric (Bahrain Victorious), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und Adrien Petit (Intermarché-Wanty Gobert).
Neue Spitze
Etwas mehr als 28 Kilometer vor dem Ziel holten Yves Lampaert und Matej Mohoric den Spitzenreiter Devriendt ein. Das Duo hatte sich zuvor aus der Favoritengruppe angesetzt. Sie fuhren schnell rund 30 Sekunden auf die Verfolger heraus.
Jasper Stuyven forcierte auf dem Pflastersektor von Wannehain in der Verfolgergruppe und setzte sich ab. Van Aert und Küng sprangen nach dem Pflasterstück zu ihm nach vorn, während Van der Poel in der Gruppe dahinter blieb. Dann hatte Stuyven Defektpech und fiel aus der Gruppe um Van Aert und Küng zurück.
Auf die letzten 20 Kilometer gingen Lampaert, Mohoric, Devrient und Van Baarle mit rund 30 Sekunden Vorsprung auf die Van Aert Gruppe. Im nächsten Pflastersektor (Camphin-en-Pévèle) fiel Devrient zurück.
Aus dem letzten Sektor der schwersten Kategorie, dem Carrefour de l’Arbre, kam Van Baarle als Erster, rund 10 Sekunden vor Lampaert und Mohoric. Es folgten Van Aert und Küng. Lampaert stürzte etwas später spektakulär, Küng und Van Aert schlossen noch zu den Verfolgern auf. Van Baarle holte sich den Sieg, Van Aert gewann den Sprint um Rang zwei.