Remco macht die Redoute great again
Viele Jahre war die Côte de La Redoute die Schlüsselstelle von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Eddy Merckx setzte hier entscheidende Attacke und Frank Vandenbroucke hängte wie zuvor angekündigt an diesem steilen Anstieg die Konkurrenz ab und fuhr zum Sieg. Aufgrund von Streckenänderungen, aber auch der Veränderung des Sports, rückte die Redoute etwas in den Hintergrund. Nun hat Remco Evenepoel der Redoute wieder zu altem Glanz verholfen. Naja, streng genommen attackierte er erst nach der Steigung, aber die Redoute war für seinen Angriff sicher von Bedeutung. Außerdem kann dem in der jüngsten Vergangenheit etwas in den Hintergrund gerücktem Monument etwas Radsport-Kitsch wohl gut tun.
In diesem Jahr war es die vorletzte Steigung des Rennens und lud förmlich zur „frühen“ Attacke ein. Remco attackierte, wie von vielen Experten erwartet, und zog davon. Er war stark genug, um sich vorn zu behaupten und den Sieg einzufahren. Abgesehen vom eigenen Erfolg und dem wertvollen Sieg für das arg gebeutelte Team, hat Evenepoel auch dem Rennen damit einen Gefallen getan. Denn er eröffnete früh das Finale und sorgte für Spannung. Kein Warten bis zur Côte de la Roche-aux-Faucons, wie in der jüngsten Vergangenheit. Bleibt die Strecke so, wird die Redoute eine Schlüsselstelle bleiben. Aber vermutlich wird sich „wie Remco an der Redoute“ als geflügeltes Wort etablieren.