Profil der 12. Etappe des Giro 2022

Der Blick auf das Profil der 12. Etappe bringt nicht sofort Klarheit über den zu erwartenden Verlauf. Das Teilstück scheint zu schwer für die Sprinter, aber nicht schwer genug für den Kampf der Klassementfahrer. Also ein Tag für Ausreißer? Oder glaubt Mathieu van der Poel an seine Chance, will aber nicht in die Gruppe? Oder sehen Puncheure ihre Chance und wollen kontrollieren? Vermutlich wird es ein Tag für Ausreißer.

Ursprünglich war dieses Teilstück vom Veranstalter etwas anders präsentiert, wurde dann aber umgeplant. Rund 2500 Höhenmeter hat das Teilstück und ist mit mehr als 200 Kilometern recht lang. Ist eine größere Gruppe enteilt, wird das Feld es schwer haben, sie zurückzuholen. Für die Klassementfahrer geht es vor allem darum, keine Zeit zu verlieren. Das Terrain ist wohl nicht schwer genug für einen Angriff auf Rosa. So darf man wohl einen Kampf der Ausreißer um den Tagessieg erwarten.

Die Strecke

Karte der 12. Etappe des Giro 2022

Es eine durchaus anspruchsvolle Etappe über den Apennin. Von Parma aus führt die Strecke stetig leicht bergauf entlang des Taro-Tals und erreicht über den unkomplizierten Passo del Bocco Ligurien. Es folgt eine lange und technische Abfahrt, die nach Carasco und ins Val Fontanabuona führt. Danach geht es über die Colletta di Boasi und das Valico di Trensasco.

Der letzte Anstieg des Tages ist durchaus anspruchsvoll. Er ist zwar nur 4,3 Kilometer lang, aber im schnitt 8 % steil. An einigen Stellen geht es bei zweistelligen Steigungsprozenten bergauf.

Auf dem Weg zum Ziel gibt es rund neun Kilometer vor Ende noch eine rund einen Kilometer lange Steigung. Hier wäre eine gute Gelegenheit, seine Begleiter abzuschütteln. Danach geht es in den Zielort.

Das Finale der 12. Etappe

Die Anfahrt zum Ziel ist nicht superkompliziert. Auf den letzten 2 km ist die Straße gerade, breit und gut asphaltiert, leicht ansteigend und mit nur einer Kurve an der 1000-Meter-Marke. Die Etappe endet auf einer asphaltierten Straße mit einer Steigung von ca. 2 %.

Die Favoriten

Zunächst stellt sich die Frage, ob ein Team das Rennen kontrollieren möchte um am Ende um mit den Sieg zu sprinten, wenn die endschnellen Männer abgehängt sind. Oder ob das Rennen eine Gruppe unter sich ausmacht. Die Kontrolle der Gruppe müsste wohl hauptsächlich Alpecin-Fenix in die Hand nehmen. Da darf man vermuten, dass sie vielleicht lieber selbst mit in die Gruppe gehen. Die Chancen für einen Ausreißersieg stehen also recht gut.

Für eine starke Ausreißergruppe bei diesem Terrain kommen einige Fahrer in Frage. Thomas de Gendt natürlich, Lennard Kämna, Diego Ulissi, Magnus Cort, Alessandro de Marchi, Felix Gall, Mauro Schmid, Vincenzo Albanese, Nans Peters, Bauke Mollema ….

Es werden viele Fahrer in die Gruppe wollen, das macht es natürlich nicht leichter. Es könnte so durchaus einen harten Kampf zu Beginn geben. Wer den Tagessieg dann holt, hängt nicht nur von der Stärke, sondern auch der Cleverness und Taktik ab. So werden es sicher einige Teams probieren, mit mehreren Fahrern vorn vertreten zu sein. Man darf gespannt sein.

***** –
**** Mathieu van der Poel, Magnus Cort
*** Nans Peters, Diego Ulissi, Lennard Kämna
** Mauro Schmid, Alessandro de Marchi, Bauke Mollema
* De Gendt, Gall, Albanese

Start: 11:50 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr


Giro 2022: Profil der 21. Etappe

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