Bevor es am Wochenende bergig wird, bekommen am Freitag noch einmal die Sprinter eine Chance. Blättert man im Roadbook weiter, zeigt sich, dass diese 13. Etappe die vorletzte Chance für die Sprinter bei diesem Giro ist. Denn nur das 18. Teilstück ist ebenfalls flach. Wie viele Sprinter dann jedoch noch im Rennen sind, die ihre Helfer für die Verfolgung der Ausreißer aufopfern wollen, ist fraglich. Gut möglich also, dass diese 13. Etappe der letzte Massensprint dieses Giro d’Italia ist. So darf man wohl davon ausgehen, dass die Teams der endschnellen Männer sich diese Chance nicht entgehen lassen wollen.
Nachdem Giniam Girmay ausgeschieden ist, sitzt das Ciclamino recht sicher auf den Schultern von Arnaud Demare. Ihm ist das Sprinter-Trikot wohl nicht mehr zu nehmen, wenn er den Giro beenden kann. Sein Punktevorsprung ist zwar komfortabel, doch er würde sicher gern einen weiteren Etappensieg hinzufügen. Caleb Ewan ist raus und Mark Cavendish muss nun ohne Anfahrer Michael Morkov auskommen. Fernando Gaviria will unbedingt seinen Etappensieg holen und Alberto Dainese hat sicher Selbstvertrauen getankt. Es könnte ein sehr interessanter Sprint werden.
Die Etappe ist kurz und hat nur rund 1700 Höhenmeter, aber es gibt einen langen Anstieg. Rund 10 Kilometer geht es mit fast 7% bergan. Doch vom Gipfel des Colle di Nava sind es noch rund 100 Kilometer bis ins Ziel. Will ein Team hier Demare abhängen, wird es ein kräftezehrender Ritt bis zum Ziel, um ihn und seine Helfer auf Distanz zu halten. Sollte man bergauf Cavendish abhängen können, wäre das für das Team von Demare sicher von Vorteil.
Für die Klassementfahrer geht es mit Blick auf das heftige Wochenende vor allem darum, keine Zeit zu verlieren und Körner zu sparen.
Die Strecke
Nach dem Start geht es zunächst flach nach Imperia. Dann folgte der Colle di Nava, wo es auch durch einige Tunnel geht. Anschließend führt die Etappe lange durch die Ebene von Cuneo.
Im Zielort geht es zunächst auch über Pflaster, die letzten Kilometer sind aber asphaltiert. Die Zielgerade geht leicht bergan – ~2,5%. Auf die lange Zielgerade geht es mit einer Spitzkehre, die aber keine großen Probleme bereiten sollte.
Die Favoriten
Es ist zu erwarten, dass die Sprinter um den Tagessieg kämpfen. Arnaud Demare hat bereits zwei Etappen gewonnen und einen guten Zug. Fernando Gaviria ist schnell, aber hatte bislang Pech, oder die Nerven nicht im Griff. Zuletzt wurde er knapp von Alberto Dainese geschlagen, der sicher auch top motiviert ist. Oder man entscheidet sich bei DSM, für Cees Bol zu fahren.
***** Arnaud Demare
**** Fernando Gavira, Alberto Dainese
*** Giacomo Nizzolo, Simone Consonni, Mathieu van der Poel
** Magnus Cort, Phil Bauhaus,
* Mark Cavendish, Davide Ballerini
Start: 13:25 Uhr
Ziel: ~ 17:15 Uhr