Schwere Bergetappen liegen hinter den Fahrern und der Blick voraus offenbart ebenfalls anspruchsvolle Renntage – doch das 18. Teilstück an diesem Donnerstag ist flach und ideal für die Sprinter. Nur etwas mehr als 1100 Höhenmeter, zwei Bergwertungen der niedrigsten Kategorie und 45 komplett flache Kilometer zum Ziel – nahezu perfekte Voraussetzungen für eine Massensprint.
Es sind nicht mehr alle Sprinter im Rennen und der Kampf um das Maglia Ciclamino ist bereits entschieden. Arnaud Demare hat mehr als 100 Punkte Vorsprung auf Mark Cavendish und wird diese Wertung gewinnen, wenn er am Sonntag das Ziel in Verona erreicht. Demare, Cavendish und Alberto Dainese haben bei diesem Giro bereits eine Etappe gewonnen und hätten sicher nichts dagegen, ihr Siegkonto auszubauen. Alle drei werden ihr Team sicher einspannen und versuchen für einen Massensprint zu sorgen. Bei Fernando Gaviria und Phil Bauhaus ist die Sache etwas anders gelagert, deren Klassementfahrer stecken noch voll im Kampf um das Podium. Sie werden wohl nicht auf einer Flachetappe groß Helfer verschleißen wollen. Aber sind sich drei Teams einig, wird es für Ausreißer schwer, einen Sprint zu umgehen.
Für die Klassementfahrer gilt es aufmerksam zu sein. Es ist vermeintlich ein leichtes Teilstück, bei dem man sich erholen kann, aber genau in solchen Momenten passieren Fehler. Alle im Feld sind müde, ein Moment der Unachtsamkeit kann schwere Folgen haben.
Die Strecke
Nach dem Start in Borgo Valsugana geht es zunächst flach, dann zur Scale di Primolano, der ersten kurzen Steigung. Es folgt der erste Zwischensprint und die Muro di Ca‘ del Poggio, die zweite Steigung. Eine kurze, aber durchaus steile Rampe. Anschließend geht es auf der geraden und meist breiten Straßen nach Treviso. Es gibt Kreisverkehre und Verkehrsinseln, die aber sicher kein großes Problem darstellen. In Treviso geht es auf einen Rundkurs von ca. 11 km. Der Kurs hat einige enge Kurven, die Zielgerade ist aber lang und breit.
Die Favoriten
Es ist die letzte Chance für die Sprinter und sie werden sich diese nicht entgehen lassen. Arnaud Demare, Mark Cavendish, Fernando Gaviria, Phil Bauhaus, Alberto Dainese, Simone Consonni – es sind noch einige endschnelle Männer im Rennen. Wer noch einen guten Zug aufbauen kann, ist klar im Vorteil. Demare hat noch sein komplettes Team, Cavendish muss auf Morkov verzichten und Dainese fehlt Cees Bol. Bauhaus muss sich ohnehin nahezu allein durchschlagen. Doch nach fast drei schweren Wochen spielen auch die Kraftreserven eine große Rolle.
***** Arnaud Demare
**** Fernando Gaviria
*** Mark Cavendish, Alberto Dainese
** Simone Consonni, Magnus Cort
* Phil Bauhaus, Mathieu van der Poel, Andrea Vendrame
Start: 13:35 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr