Profil der 4. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

Nach der dritten Etappe ist der Tourtross aus Dänemark nach Frankreich weitergezogen. Dort geht es nach dem ersten Ruhetag nun am Dienstag mit der vierten Etappe weiter. Sechs Bergwertungen stehen an, allerdings alle der vierten Kategorie. Mit rund 2000 Höhenmetern auf die rund 170 Kilometer verteilt, ist es ein eher moderat welliges Teilstück. Wenn der Wind bläst, kommt es in dieser Gegend Nordfrankreichs schnell zu Windkanten. Doch für den Dienstag ist kein sehr starker vorhergesagt, sodass man wohl eher nicht mit einer Windkantenschlacht rechnen darf. Im ersten Renndrittel kann es Windgeschwindigkeiten bis zu 20 km/h geben, im weiteren Verlauf der Etappe soll es weniger windig sein.

Die Frage des Tages ist, ob die Sprinter das Rennen kontrollieren, um für einen Massensprint zu sorgen. Die Antwort lässt sich wohl aus dem weiteren Verlauf dieser Tour ableiten. Denn die nächste Chance für die Sprinter gibt es in eineinhalb Wochen, auf Etappe 13 in Saint-Etienne. So wird man sich diese Gelegenheit wohl kaum entgehen lassen.

Das Terrain ist leicht wellig und im Finale gibt es zwei kurze Anstiege. Hier wird es sicher vor den Schlüsselstellen zu Positionskämpfen kommen und es vielleicht hektisch zugehen. Das bedeutet auch für die Klassementfahrer, aufmerksam zu sein und bloß keine Zeit zu verlieren.

Die Strecke

Start und Ziel liegen an der Küste, aber die Etappe beschreibt eine Schleife durchs Hinterland. Nach dem Start in Dünkirchen geht es gen Süden und die Fahrer dürften Rückenwind haben. Nach 31 Kilometern ist die erste Bergwertung erreicht. Danach geht es gen Südwesten – der Wind schräg von hinten – das ist wohl in Sachen Windkanten der gefährlichste Abschnitt des Tages. Von dort ist es aber noch weit bis ins Ziel.

Die Sprintwertunng wird nach knapp 63 Kilometern abgenommen und es folgen anschließend innerhalb von 35 Kilometern drei Bergwertungen. Alles keine Monsterberge, aber eben welliges Terrain mit einigen kurzen Anstiegen um die 5-6%. Es geht anschließend nach Nordwesten, zurück an die Küste. Und dann entlang der Küstenstraße nach Calais.

Hinauf auf den Hügel – die letzte Steigung des Tages

Die letzten beiden Steigungen werden 14 Kilometer vor dem Ziel in Angriff genommen. Die erste ist nicht kategorisiert, es geht etwa einen Kilometer mit 5% bergauf. Es folgt eine kurze, schnelle Abfahrt in eine Ortschaft, in der es links weggeht. Vor dieser Kurve wird jeder in guter Position sein wollen, hier gilt es besonders aufmerksam zu sein. Dann beginnt die letzte Steigung.

Die Abfahrt nach der letzten Steigung ist eine breite Straße geradeaus mit Blick auf die Nordsee. In der Anfahrt zum Ziel gibt es wenige Kurven und auch nur einige Kreisverkehre. Die letzte Kurve ist rund 500 Meter vor dem Ziel erreicht. Es ist eine Linkskurve auf breiter Straße, die sicher wenig Probleme bereiten wird. Dann geht es flach auf breiter Straße zur Linie.

Finale der 4. Etappe der Tour de France 2022

Die Bergwertungen:
Kat 4 | km 30,7 – Côte de Cassel 1,7 km à 4,2 %
Kat 4 | km 71,8 – Côte de Remilly-Wirquin 1,1 km à 6,8 %
Kat 4 | km97,2 Côte de Nielles-lès-Bléquin 1,1 km à 7,7 %
Kat 4 | km 102,7 – Côte de Harlettes 1,3 km à 6 %
Kat 4 | km 123,6 – Côte du Ventus 1,1 km à 4,8 %
Kat 4 | km 160,7 – Côte du Cap Blanc-Nez 900 m à 7,5 %

Sprintwertung:
KM 63,2 – LUMBRES

Die Favoriten

Ohne starken Wind ist diese Etappe eine gute Chance für die Sprinter. Es stellt sich allerdings die Frage, ob bei hohem Tempo im Feld auf diesem welligen Terrain wirklich alle Sprinter ausreichend erholt ins Finale gehen, um reinhalten zu können. Fahrer wie Wout van Aert, Mads Pedersen oder Peter Sagan haben bei den leichten Wellen sicher keine Probleme. Ob man Dylan Groenewegen und Caleb Ewan in Schwierigkeiten bringen kann, wird man sehen.

Jakobsen, Philipsen, Ewan und Groenewegen sind im flachen Sprint sicher die endschnellsten Fahrer. Allerdings haben die ersten beiden Sprints gezeigt, dass es um Timing und vor allem auch auf die Positionierung ankommt. Hier sind Philipsen und Jakobsen sicher im Vorteil. Van Aert und Sagan behaupten sich auch ohne Leadout sehr gut.

***** Fabio Jakobsen
**** Jasper Philipsen, Wout van Aert
*** Caleb Ewan, Mads Pedersen, Peter Sagan
** Dylan Groenewegen, Mathieu vand er Poel
* Kristoff, Van Poppel, Dainese, Hofstetter, Walscheid, Mozzato

Start: 13:15 Uhr
Ziel: ~ 17:20 Uhr


Die noch anstehenden Etappe der Tour 2022:

Profil der 15. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

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