Profil der 5. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

Es ist die von vielen Fahrern meist gefürchtete Etappe dieser Tour. Es geht über das grobe Kopfsteinpflaster Nordfrankreichs. Über 11 Pflaster-Sektoren, einige Abschnitte des Klassikers Paris-Roubaix. Es ist ein anderes Rennen, als das Pflaster-Monument, sagt John Degenkolb. Aber die Nervosität ist enorm, vielleicht noch größer, als vor dem Klassiker. Sicher wird es zwei Rennen geben – eines um den Tagessieg, das andere um die Gesamtwertung.

Vor allem für die Klassementfahrer ist es ein gefährlicher Tag. Sturz, Defekt, ein Moment der Unachtsamkeit und das Gelbe Trikot kann in weite Ferne rücken. Aber es kann auch eine große Chance sein. Toursieger Tadej Pogacar ist in den Bergen kaum zu schlagen, aber vielleicht auf dem Pflaster angreifbar. Seine Mannschaft ist vielleicht nicht gut genug aufgestellt, für die Hatz über das Pavé. Jumbo-Visma und Ineos Grenadiers hingegen haben ein Team bei der Tour, dass auf diesem Terrain sehr stark einzuschätzen ist.

Es verspricht ein spannendes Rennen zu werden, in dem einige Spezialisten um den Tagessieg kämpfen, andere aber ihren Kapitänen helfen müssen, diesen Tag bestmöglich zu überstehen. Und es wird den harten Kampf der Klassementfahrer geben, bei dem es um wertvolle Sekunden geht. Vielleicht sogar Minuten. Stress, Staub, Stürze – es kann ein epischer Tag werden, der für große Überraschungen sorgt.

Die Strecke

Nach dem Start in Lille geht es neutralisiert aus dem Zentrum hinaus. Ist der scharfe Start erfolgt, geht es durch Roubaix und dann gen Süden. Das Terrain ist flach und zunächst geht es nicht über Kopfsteinpflaster. Nach 37 Kilometern steht die Sprintwertung an. Die Pflaster-Sektoren beginnen dann ab Rennkilometer 80.

Insgesamt müssen 11 Sektoren bewältigt werden. Wie vom Klassiker Paris-Roubaix bekannt, sind die Abschnitte in Schwierigkeits-Kategorien eingeteilt. Ein Anschnitt der schlimmsten Kategorie wird bei der Tour nicht gefahren. Aber auch die beiden 4-Sterne-Sektoren haben es in sich.

Der erste 4-Sterne-Sektor ist der zweite Teil des „Sector John Degenkolb“ von Paris-Roubaix. Eine schmale Straße mit groben Steinen und ausgefahrenen Rinnen. Kurz zuvor geht es über einen Bahnübergang. Ist der Sektor geschafft, sind es noch 27 Kilometer bis ins Ziel.

Der zweite 4-Sterne-Sektor wird 20 Kilometer vor dem Ziel in Angriff genommen. Anschließend folgen noch zwei weitere Sektoren bis zum Ziel.


Die Etappe endet vor dem legendären Wald von Arenberg, den das Tour-Peloton nicht durchfahren muss. Der letzte Pflaster-Abschnitt ist der durch den berühmten Pont Gibus, allerdings wird er in umgekehrter Richtung gefahren, wie bei Paris-Roubaix.

Das Finale der 5. Etappe der Tour de France 2022

Die Favoriten

Es stellt sich die Frage, wer von den Pflasterspezialisten auf eigene Rechnung fahren darf, und wer als Support für den GC-Kapitän abgestellt wird. Mathieu van der Poel darf ganz sicher angreifen, sein Team hat keinen Klassementfahrer im Rennen. Bei Wout van Aert, Dylan van Baarle oder Stefan Küng sieht das vielleicht anders aus. Peter Sagan und Yves Lampaert werden wohl auch keine Rücksicht nehmen müssen. So wohl auch Alexander Kristoff und John Degenkolb. Bei Nils Politt muss das Team entscheiden, ob es ihm freie Fahrt gibt, oder lieber an der Seite von Aleksandr Vlasov lässt.

Wie John Degenkolb beschrieben hat, kann es passieren, dass eine Gruppe mit Spezialisten entsteht, in der keiner der GC-Fahrer ist. Diese Gruppe hat dann gute Chancen, durchzukommen und den Sieg unter sich auszumachen.

***** Mathieu van der Poel
**** Yves Lampaert, Wout van Aert
*** Mads Pedersen, Christophe Laporte, Peter Sagan
** Jasper Stuyven, John Degenkolb, Florian Senechal, Stan Dewulf
* Küng, Politt, Bissegger, Naesen, Kristoff, Rutsch, Vermeersch, Matthews,

Start:13:35 Uhr
Ziel: ~17:20 Uhr


Profil der 21. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

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