Tadej Pogačar (UAE) trägt wieder Gelb. Der Doppel-Toursieger siegte beim Bergauf-Finale in Longwy überlegen im Sprint und holt seinen ersten Etappensieg bei der 109. Tour de France. Zweiter wurde nach 220 Kilometern von Binche nach Longwy Michael Matthews (BikeExchange-Jayco). Dritter wurde David Gaudu (Groupama-FDJ).
Pogačar liegt nun in der Gesamtwertung vier Sekunden vor Neilson Powless (EF Education-EasyPost). Gesamtdritter ist Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma).
„Es war von Anfang an ein so harter Tag. Die ersten zwei Stunden waren so verrückt. Der Stärkste war in der Ausreißergruppe“, sagte Pogacar im Siegerinterview. „Am Ende war das Peloton stärker, aber wir waren uns nicht sicher, ob wir ihn einholen würden“, so der Etappensieger. “ Es war kein reiner Sprint, nachdem wir die letzten beiden Anstiege über der Schwelle gefahren waren. Ich denke, ich hatte am Ende gute Beine, um zu pushen. Ich habe nichts dagegen, das Gelbe Trikot zu nehmen, aber ich freue mich vor allem über den Etappensieg. Alles andere ist Bonus“, so Pogacar.
So lief das Rennen
Mit dem scharfen Start begannen die Attacken und immer wieder formierten sich Gruppen. Auch Wout van Aert agierte offensiv, griff mehrfach an. Einige Kilometer fuhren Benoit Cosnefroy (AG2R-Citroën), Taco Van der Hoorn (Intermarché-Wanty Gobert) und Toms Skujins (Trek-Sagfredo) an der Spitze, wurden aber auch wieder gestellt. So entwickelte sich ein spannendes Rennen.
Dann löste sich eine größere Gruppe mit Vegard Stake Laengen (UAE Team Emirates), Christophe Laporte (Jumbo-Visma), Stan De Wulf (AG2R-Citroën), Kasper Asgreen (Quick Step), Simon Geschke (Cofidis), Andreas Leknessund (DSM), Georg Zimmermann (Intermarché), Magnus Cort (EF), Connor Swift (Arkea-Samsic) und Mads Pedersen (Trek-Segafredo). Franck Bonnamour (B&B Hotels – KTM) sprang auch noch nach vorn. Sie kämpften einige Kilometer verbissen, wurden aber 156 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.
Dann formierte sich eine Gruppe mit Wout van Aert, Quinn Simmons und Jakob Fuglsang. Das Feld nahm das Tempo raus und das Trio setzte sich ab. An der ersten Bergwertung holte sich Simmons die zwei Punkte. Fuglsang den einen Zähler für Rang zwei. Der Vorsprung wuchs auf rund vier Minuten. Im Feld machte Alpecin-Deceuninck das Tempo. Später beteiligte sich auch Nils Politt (Bora-hansgrohe) an der Verfolgungsarbeit.
Der Jumbo-Visma-Plan geht nicht auf
„Der Plan war, Wout in eine große Ausreißergruppe zu schicken. Am Ende waren sie zu dritt, dass war nicht der Plan“, sagte Grischa Niemann im Ziel gegenüber GCN. „Mit Wout in dieser Form würde uns niemand helfen, für einen Sprint zu sorgen. Und eine Etappe über 220 Kilometer allein zu kontrollieren ist auch nicht das, was wir machen wollten“, erklärte Niermann und ist sich sicher: „Ist Wout nicht in der Ausreißergruppe, kommt es nicht zum Sprint. Dann machen es die Ausreißer den Sieg unter sich aus“, so Niermann.
An der Sprintwertung holte sich Van Aert die 20 Zähler. Aus dem Feld gewann Jasper Philipsen den Sprint um die 13 Zähler für Rang vier. Wenig später nahm Fuglsang raus und wurde 63 Kilometer vor dem Ziel vom Feld eingeholt.
Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel konnte Simmons Van Aert nicht mehr folgen und fiel zurück. Das Feld lag zu diesem Zeitpunkt noch rund eine Minute zurück.
Rund 11 Kilometer vor dem Ziel war auch die Flucht von Van Aert beendet und er wurde eingeholt und durchgereicht. Etwas weniger als neun Kilometer vor dem Ziel stürzte Bora-hansgrohe-Kapitän Aleksandr Vlasov. Er konnte schnell aufstehen und weiterfahren. Dank der Hilfe seiner Teamkollegen konnte er etwas später wieder aufschließen.
Alexis Vuillermoz (TotalEnergies) setzte auf den letzten Kilometern eine Attacke, wurde aber in der letzten Steigung wieder eingeholt. So kam es im Finale zum Sprint der kleinen Spitzengruppe mit den Favoriten auf den Gesamtsieg.
Roglic zog das Tempo an, aber Pogacar hatte den explosivsten Antritt und holte sich den Sieg.
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