Bob Jungels

Bob Jungels (AG2R-Citroen) hat die neunte Etappe der 109. Tour de France gewonnen. Der Luxemburger gehörte zur großen Ausreißergruppe des Tages, aus der er sich mehr als 62 Kilometer vor dem Ziel absetzte. Für einige Kilometer hatte er noch Begleitung von Simon Geschke, doch am Ende fuhr Jungels rund 60 Kilometer allein an der Spitze und holte sich den Tagessieg. Zweiter wurde Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers). Platz drei ging an Carlos Verona (Movistar).

„Um ehrlich zu sein, ist das ein Riesenerfolg! Ein Etappensieg ist das, wofür ich hierher gekommen bin. Es bedeutet viel für das Team. Ich habe ein paar schwierige Jahre hinter mir, vor allem im letzten Jahr. Das ist meine Art zu fahren. Es ist mein Stil, den Sieg zu holen“, so Jungels im Siegerinterview. „Ich wusste, dass ich nicht explodieren würde, aber der letzte Kilometer war endlos. Ich habe alles riskiert, was ich konnte, und es hat geklappt. Ich möchte meinem Team und allen, die in den letzten Jahren an mich geglaubt haben, einfach nur danken. Ich bin einfach nur dankbar“, so Jungels, der in den vergangenen Jahren mehrfach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Auch Simon Geschke gehörte zur Ausreißergruppe und sammelte an den Bergwertungen reichlich Punkte. So übernimmt Geschke die Führung in der Sonderwertung und ist der neue Träger des Gepunkteten Trikots.

Im Kampf um Gelb sprintete Tadej Pogačar (UAE) am Ende noch zum Ziel und nur Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) konnte am Rad bleiben. So geht Pogačar mit 39 Sekunden auf Vingegaard und bereits 1:17 Minuten Vorsprung auf Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) in den zweiten Ruhetag dieser Tour.

So lief das Rennen

Guillaume Martin konnte nach einem positiven Coronatest nicht starten. Auch Kasper Asgreen und Ruben Guerreiro starteten nicht, laut ihren Teams nicht aufgrund von Covid.

Direkt nach dem Start begannen die Attacken, doch es dauerte lange, ehe die Gruppe des Tages stand.

Patrick Konrad (Bora-hansgrohe), Warren Barguil (Arkea-Salsic), Rigoberto Uran (EF Education-Easypost), Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadier), Bob Jungels (AG2R-Citroën), Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), Franck Bonnamour (B&B Hotels-KTM), Carlos Verona (Movistar), Simon Geschke (Cofidis), Luis Leon Sanchez (Bahrain-Victorious), Kobe Goossens (Intermarché-Wanty-Gobert), Joe Dombrowski (Astana), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Guy Niv & Hugo Houle (Israel-Premier Tech) setzten sich ab. Etwas später sprangen noch Wout van Aert (Jumbo-Visma), Brandon McNulty (UAE TeamEmirates), Benoît Cosnefroy (AG2R-Citroën), Nils Politt (Bora-hansgrohe), Ion Izagirre (Cofidis) und Pierre Latour (TotalEnergies) vor zur Spitze. Im Feld machte UAE das Tempo. An der Sprintwertung holte sich Van Aert die 20 Zähler.

Das Feld hielt den Rückstand gering, der Vorsprung pendelte sich bei rund drei Minuten ein.

Den Gipfel des Col des Mosses erreichte Pierre Latour als Erster. Er holte sich 5 Punkte, Geschke drei, Houle zwei und Konrad einen Zähler.

Etwas mehr als 64 Kilometer vor dem Ziel griff an der Spitze Latour an, Jungels setzte den Konter und löste sich allein. Simon Geschke löste sich etwas mehr als eineinhalb Kilometer vor dem Gipfel, schloss zu Jungels auf und holte die 10 Zähler am Gipfel des Col de la Croix. Das Feld lag etwa 2:20 Minuten hinter der Spitze.

Geschke fiel zurück in die Verfolgergruppe, Jungels zog an der Spitze durch. Mit mehr als einer Minute Vorsprung ging Jungels in den vorletzten Anstieg. Das Feld lag rund drei Minuten zurück.

Rund 19 Kilometer vor dem Ziel griff Pinot aus der Verfolgergruppe an. Es formierte sich eine Gruppe mit Verona, Uran, Pinot und Catroviejo. Die Gruppe fiel im Anstieg komplett auseinander und nach und nach fielen Fahrer zurück und wurden durchgereicht.

Jungels behauptete sich bis zum Gipfel an der Spitze. Dahinter erreichte Thibaut Pinot etwa 20 Sekunden nach Jungels die Bergwertung. Catroviejo und Verona folgten weitere 20 Sekunden dahinter. Simon Geschke kämpfte verbissen und konnte sich vor dem Feld halten. So holte er zwei Punkte und ist der neue Leader in der Bergwertung.

Pinot kam an Jungels nicht mehr heran, wurde auf dem letzten Kilometer dann noch von den beiden Verfolgern überholt. Pogačar gewann den Sprint aus der Favoritengruppe und konnte einige Fahrer distanzieren.

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