Die schweren Alpen-Etappen liegen hinter den Fahrern, nun geht es gen Westen. Das 13. Teilstück ist lang, aber topografisch nicht übermäßig anspruchsvoll. Dennoch sammelt das Peloton rund 2000 Höhenmeter auf den 192 Kilometern. Es soll ein heißer Tag werden und die Helfer werden erneut viel zu tun bekommen – Flaschen und Eisbeutel aus den Autos zu den Teamkollegen bringen.
Diese nur leicht wellige Etappe könnte eine gute Chance für Ausreißer sein. Doch auch die Sprinter könnten diese Etappe ins Auge gefasst haben. Das Sprinterfeld hat sich in den Alpen nicht ausgedünnt – es sind weiter einige endschnelle Männer im Rennen, die gern noch einen Etappensieg einfahren wollen – Jasper Philipsen, Caleb Ewan, Fabio Jakobsen, Dylan Groenewegen. Doch über eine so lange Etappe die Ausreißer kontrollieren, ist es keine leichte Aufgabe. Vor allem dann, wenn sich eine größere Gruppe absetzt. Doch es ist zu vermuten, dass sich die Sprinterteams zusammenschließen und sich die Nachführarbeit teilen.
Für die Klassementfahrer geht es nur darum, sturzfrei und ohne Zeitverlust das Ziel zu erreichen. Starker Wind ist nicht angesagt, so könnte es für die GC-Fahrer tatsächlich ein halbwegs entspannter Tag werden.
Die Strecke
Es geht hinaus aus den Alpen gen Westen. Kurz nach dem Start steht die erste Bergwertung des Tages an. Vielleicht eine gute Gelegenheit, die Ausreißergruppe des Tages zu formen. Es folgt ein langes Flachstück, ehe nach etwas weniger als 80 Kilometern das größte topografische Hindernis des Tages ansteht – der Col de Parménie.
Es folgt nach der kurzen Abfahrt ein Flachstück und der Sprint des Tages. Dann geht es weiter zur letzten Bergwertung dieser Etappe, die 44 Kilometer vor dem Ziel passiert wird. Doch rund 10 Kilometer weiter gibt es noch einmal eine kurze Steigung. Rund eineinhalb Kilometer geht es mit 5% bergan.
Die Zielgerade steigt leicht an, mit etwa 0,5 %. In der letzten, leichten Linkskurve sollte man bereits in guter Position sein, um am Ende eine Chance zu haben.
Die Bergwertungen
Kat 3 | km 30,4 – Côte de Brié 2,4 km à 6,9 %
Kat 2 | km 79,2 – Col de Parménie 5,1 km à 6,6 %
Kat 3 | km 148,6 Côte de Saint-Romain-en-Gal 6,6 km à 4,5 %
Sprintwertung
KM 101,6 – LA CÔTE-SAINT-ANDRÉ
Die Favoriten
Sprinter oder Ausreißer – das ist hier die Frage. Für die Gruppe spricht, dass es kein superflaches Teilstück ist und die Sprinter ganz sicher gelitten haben. Allerdings gibt es vor den Pyrenäen nur diese Etappe und das längere und schwerere Teilstück nach Carcassonne, wo man für einen Sprint sorgen könnte. Alpecin-Deceuninck hat Topstar Van der Poel verloren und muss voll auf die Karte Philipsen setzen. Bislang ist ihnen wenig gelungen, so werden sie sicher großes Interesse an einem Sprint haben. Bei Jakobsen und Ewan stellt sich tatsächlich die Frage, wie gut sie die schweren Tage in den Alpen verkraftet haben. Jakobsen reizte das Zeitlimit fast aus, Ewan wirkte fast stärker als in den vergangenen Jahren. Wer sehr gut über die Anstiege gekommen ist, war DSM-Sprinter Alberto Dainese.
Doch neben den reinen Sprintern muss man auch Fahrer wie Wout van Aert auf dem Zettel haben. Bei Mads Pedersen lief es zu Beginn der Tour nicht rund, mal schauen, ob er nun vielleicht besser in Tritt kommt. Für eine mögliche Ausreißergruppe kommt das halbe Feld in Frage.
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**** Jasper Philipsen
*** Wout van Aert, Fabio Jakobsen
** Caleb Ewan, Mads Pedersen, Alberto Dainese, Dylan Groenewegen
* Van Poppel, Sagan, Matthews, Kristoff, Stuyven
Start: 13:05 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr
Die noch anstehenden Etappe: