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Die Tour – Saisonretter und Zukunftssicherer

Die Tour ist die Tour – der Stellenwert dieses Rennens längst allen bekannt. Auch, welche ökonomische Bedeutung dieses Rennen für die Teams hat. Kein Wunder, dass man so hart darum kämpft, dieses Event durchzuziehen und die Teams alles daran setzen, dort erfolgreich zu sein. Nicht selten ist ein Etappensieg bei der Tour de France ein wichtiger Baustein, die Zukunft eines Teams zu sichern. Gelingt es, beim Saisonhighlight aufzutrumpfen, sind die Misserfolge aus dem Frühjahr schnell vergessen. Auch bei dieser Tour gibt es wieder Siege, die groß und bedeutend sind, und welche, die noch größer und bedeutungsvoller sind.

Der Etappensieg von Magnus Cort für das Team EF Education-EasyPost war solch Erfolg. Mit sechs Saisonsiegen auf der Habenseite war man angereist – zeiht man die nationalen Meistertitel ab, waren es sogar nur vier Siege vor der Tour! Drei bei .1-Rennen. Nur der Zeitfahrsieg von Stefan Bissegger bei der UAE-Tour war ein Erfolg auf Top-Level. Nun die Tage im Bergtrikot und der Etappensieg von Magnus Cort – die Bilanz des Teams ist eine ganz andere. Die Tour ist ein Erfolg, egal was noch kommt.

Ähnlich ist es bei BikeExchange-Jayco. Längst nicht mehr so stark wie noch vor Jahren kämpft das Team um den Fortbestand und UCI-Punkte. Die Verpflichtung von Dylan Groenewegen war mutig, nachvollziehbar, aber auch nicht ohne Risiko. Doch er holte bei der Tour einen Etappensieg. Nun war auch noch Rückkehrer Michael Matthews erfolgreich – sein erster Tour-Etappensieg seit 2017! Mit zwei Etappensiegen ist diese Tour ein großer Erfolg für das Team – ganz sicher kommt der zur rechten Zeit!

Auch bei Trek-Segafredo lief nicht alles perfekt, in diesem Jahr. Doch mit dem Etappensieg ist die Tourbilanz in Ordnung und die Sponsoren sind happy. Noch bedeutender war sicher der Erfolg von Simon Clarke für sein Team Israel-Premier Tech. Diese Mannschaft hat keine gute Saison bislang gezeigt. Ganz selten blitze mal vereinzelt die Qualität auf, meist war man chancenlos und fuhr hinterher. Die Sprints klappten nicht, bei den Klassikern konnte man auch nicht glänzen. Doch nun holt erst Clarke den Sieg auf der epischen Pflaster-Etappe und dann war Chris Froome auf dem Weg nach l’Alpe de Huez in der Spitzengruppe und wurde Dritter. Fast als Auferstehung des Ex-Champion gefeiert, dürfte das Team in zwei Wochen mehr Aufmerksamkeit generiert haben, als in den sechs Monaten dieses Jahres zuvor.

Als Gegenbeispiel für die oben stehenden Mannschaften kann vielleicht am ehesten das Team Astana herhalten. Beim Giro mit Nibali noch stets im Zentrum der Aufmerksamkeit und am Ende mit Gesamtrang vier knapp nicht auf dem Podium – bei der Tour ist bislang fast nichts zu sehen. Doch das Team steckt insgesamt in einer Krise und sucht nach Wegen zurück ins Rampenlicht, auch bei der Tour. Auch Intermarché-Wanty-Gobert fährt bislang nicht so erfolgreich, wie zuvor in diesem Jahr, allerdiungs haben sie auch bei dieser Tour schon Akzente gesetzt und den Etappensieg mit Taco van der Hoorn knapp verpasst.

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