Franziska Koch

Franziska Koch:
Heute ging es flach los, aber wieder mit vielen Attacken. Wir waren stets vorn und aufmerksam, doch einmal hätten wir fast eine größere Gruppe verpasst. Aber Pfeiffer (Georgi) und ich haben dann noch die Lücke geschlossen. Schließlich war es eine kleine Gruppe, die sich löste und nach dem Zwischensprint ging es für uns im Feld dann darum, unsere Leader in guter Position in die Schotter-Sektoren zu bringen. Vor den Abschnitten war es chaotisch, aber wir haben uns ganz gut gefunden und es ganz gut hinbekommen, dass Liane und Juliette (Labous) vorn waren, als es darauf ankam. Danach war dann auch mein Rennen vorbei, denn das Positionieren war sehr kräfteraubend und mein Job getan. Für den Rest der Etappe hat Liane den spannenderen Teil des Rennens miterlebt.

Liane Lippert:
Wie Franzi schon gesagt hat, hat die Positionierung vor dem ersten Gravel-Abschnitt wirklich gut geklappt und das Team hat gute Arbeit gemacht. Es ging dann auch direkt die Post ab. Aber es war immer so, dass schnell gefahren wurde, dann aber nach den Sektoren das Tempo wieder rausgenommen wurde. So konnten beispielsweise auch Lorena (Wiebes) und Pfeiffer mehrfach wieder aufschließen und uns vor den nächsten Schlüsselstellen gut positionieren.

Juliette und ich haben uns beide gut gefühlt und hatten lange alles gut unter Kontrolle. Auf den letzten 30 Kilometern wurde es dann aber richtig hart. An der Bergwertung hat Kasia (Katarzyna Niewiadoma vom Team Canyon-SRAM) richtig attackiert und es ist auseinander gerissen. Ich habe sofort reagiert und konnte folgen. Anschließend hat dann Marianne Vos auch mehrfach attackiert und durchgezogen. Wir hatten ein kleines Loch und ich musste es schließen – das hat richtig Kräfte gekostet. Danach ging es direkt in den nächsten Berg und die nächsten Attacken folgten – Marlen (Reusser) hat sich dann auch abgesetzt und die Etappe gewonnen. Ich war einfach am Limit und konnte nicht mitfahren. Auch als die Verfolger gingen, habe ich es leider verpasst.

Da ich in der Gesamtwertung nun etwas zurück liege, haben wir schon gesehen, dass es vielleicht eine Chance gibt, sich abzusetzen. Ich habe es dann auch am letzten Berg probiert und konnte auch eine kleine Lücke reißen, aber ich wurde nicht weggelassen. So ging es aus unserer Gruppe am Ende „nur“ um Rang fünf und Juliette und ich sind sicher ins Ziel gefahren.

Ich habe kein super Ergebnis eingefahren, aber es war dennoch ein guter Tag. Ich habe gesehen, dass die Beine trotz des Sturzes gestern gut waren und ich mich recht gut gefühlt habe. Vermutlich werden nun bei allen im Feld die Beine etwas schwerer – man darf gespannt sein, wie das Rennen morgen auf einer laaangen Etappe verlaufen wird.