Profil der 5. Etappe der Vuelta 2022

Diese fünfte Teilstück der Spanien-Rundfahrt ist eine ganz typische Baskenland-Etappe. Die Anstiege sind kurz, aber teils giftig steil. Die 2800 Höhenmeter auf den 186 Kilometern klingen nicht so heftig, aber mehr als 2500 m davon sammeln die Fahrer auf den letzten 95 Kilometern zum Ziel. Vor allem die Schlussrunde um Bilbao hat es in sich. Dann geht es zwei Mal den Alto del Vivero hinauf. Rund viereinhalb Kilometer mit 8% im Schnitt geht es bergan – im unteren Teil des Anstiegs gibt es eine Passage von rund 15% Steigung.

Das knifflige Finale ist auch für die Fahrer im Kampf um den Gesamtsieg von Bedeutung. Verpasst man hier die Attacke, verliert man schnell mehr als ein paar Sekunden. Ob das Rote Trikot erneut wechselt, wird man abwarten müssen. Das Team Jumbo-Visma ist stark genug, das Rennen zu kontrollieren, doch vielleicht geben sie das Rote Leadertrikot bereitwillig für ein paar Tage ab, um die Helfer zu schonen. Wie dieser Renntag abläuft, hängt von den Taktiken der Teams ab. Es könnte ein interessantes Finale werden.

Die Strecke

Nach dem Start in San Sebastian geht es gen Westen. Die ersten 55 Kilometer sind nur leicht wellig, dann beginnt der erste längere Anstieg des Tages. Nach einer Abfahrt und einem Flachstück geht es dann 96 Kilometer vor dem Ziel in den ersten kategorisierten Anstieg. Die zweite Bergwertung folgt nach einer sehr kurzen Abfahrt. Es folgt wenig später die nächste Steigung, ehe man hinab an den südlichen Rand von Bilbao gelang.

Kniffliges Finale

Dann geht es auf die Schluss-Schleife und zum ersten Mal den Alto del Vivero hinauf – mit viereinhalb Kilometern Länge bei 8% im Schnitt ist dies ein durchaus heftiger Anstieg. Es folgt die Abfahrt und 29 Kilometer vor dem Ende die erste Zielpassage. Dann geht es erneut den Vivero-Anstieg hinauf und am Gipfel um 3 Bonussekunden. Vom Gipfel verbleiben 14 Kilometer bis zum Ziel. Die letzten zwei sind komplett flach.

Finale der 5. Etappe der Vuelta 2022

Bergwertungen:
Kat 3 | PUERTO DE GONTZAGARIGANA Km 95,6 | 5,3 km 4,5%
Kat 3| BALCÓN DE BIZKAIA Km 102,4 | 4,2 km 5,6%
Kat 3 | ALTO DE MORGA Km 125,4 | 8,6 km 3,5%
Kat 2 | ALTO DEL VIVERO Km 144 | 4,6 km 8%
Kat 2 | ALTO DEL VIVERO Km 173 | 4,6 km 8% | BONUS

Sprintwertung:
BILBAO Km 158

Die Favoriten

Es ist recht wahrscheinlich, dass es in Bilbao zu einem Sprint kommt. Doch die Frage ist, wie groß die Gruppe ist, die um den Sieg kämpft. Das Terrain im Finale ist so schwer, dass bei hohem Tempo viele der endschnellen Männer Probleme bekommen. Doch welches Team will für ein hohes Tempo sorgen? Wie hart wird insgesamt während der Etappe gefahren?

Trek-Segafredo würde gern die reinen Sprinter abhängen, damit Mads Pedersen um den Tagessieg sprinten kann und gleichzeitig im Kampf um Grün viele Punkte holt. Wird extrem hart gefahren, und ist es nur noch ein ganz kleines Grüppchen der Favoriten, das am Ende um den Tagessieg sprintet, könnte Primoz Roglic den nächsten Sieg holen.

Wie das Finale verläuft, lässt sich nur schwer vorhersagen. Man muss abwarten, wie schnell gefahren wird und welche Fahrer am Ende dabeibleiben können. Wird sehr hart gefahren, dünnt sich das Feld extrem aus, könnte am Ende auch eine späte Attacke erfolgreich sein, weil die Helfer auf die Kapitäne für die Gesamtwertung achten.

Auch ein Erfolg aus einer frühen Ausreißergruppe ist möglich. Es gibt einige starke Fahrer, die bereits Rückstand in der Gesamtwertung haben. Jesús Herrada beispielsweise, oder Nans Peters, Xandro Meurisse und Maxim Van Gils wären Kandidaten für die Gruppe des Tages. Ob diese Gruppe eine Chance hat, hängt nicht nur von ihrer Zusammensetzung ab, sondern vom Rennplan der Teams im Feld. Wird dort frühzeitig nachgesetzt, werden frühe Ausreißer wohl keine Chance haben.

***** Ethan Hayter
**** Primoz Roglic, Mads Pedersen
*** Fred Wright, Remco Evenpoel, Andrea Vendrame
** Quentin Pacher, Alejandro Valverde
* Bryan Coquard, Santiago Buitrago, Daryl Impey, Patrick Bevin

Start: 12:45 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr


Profil der 19. Etappe der Vuelta 2022

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